Ich wusste bis vor kurzem nicht mal, was der Ryder Cup ist. Jetzt, wo ich’s weiß, bin ich natürlich total gespannt auf den Kampf der Kontinente, der seit heute um 9 Uhr läuft und bis Sonntag dauert. Mehr zum Spektakel auf der offiziellen Seite, im Ryder-Cup-Blog der BBC, im Ryder Diary oder im Golfblog Ihres Vertrauens.

Nachtrag: allesaußersport ist auch dabei.

Auch ein schöner Zeitvertreib: nach Krankheitssymptomen googeln. Unsereins ist gestern nacht mit bösem Schüttelfrost aufgewacht, Gelenkschmerzen und noch ein paar weiteren Unlustigkeiten. Laut Netzdoktor habe ich entweder Salmonellen, eine Laktoseintoleranz, eine Harnwegsinfektion oder – Malaria.

Gehe ich jetzt zum Hausarzt, zum Urologen oder zum Tropendoc?

Edit: Jörg hat mir folgenden Comic von Tom geschickt, der vor einigen Wochen in der taz war. I am so not alone.



Gern geschehen!

Hehe, Blogpingpong. Nur für die Beteiligten unterhaltsam, sorry.

Oh, wie schön ist Pandabär

Für wennze richtich Langeweile (aka „nichts zu bloggen“) hast.

Wetter: Zu warm. (Mir ist alles über 15 Grad zu warm.)

Laune: Supi. Hab bei Kikis Filmrätsel eine DVD gewonnen (die hier). Wenn ich schon bei den Fünflingen nicht ausgelost werde. Pffft.

Beschäftigung: Wenn Postbote, dann letzte Staffel von The West Wing. Wenn nicht Postbote, dann golfen und weiter Kisten packen und Kram wegschmeißen und Zeug wiederfinden, das man seit dem Einzug nicht mehr in den Händen gehabt hat – und das dann auch wegschmeißen.

Tagesplanung: Momentan recht spontan, sonst alles durchgetaktet. (Im nächsten Leben werde ich eine Excel-Tabelle.)

Hunger: Wahrscheinlich nicht, denn so wie ich mich und mein durchgetaktetes Leben kenne (im nächsten Leben werde ich ein Metronom), bin ich in dem Moment, in dem ich diesen Eintrag online stelle, beim Frühstücken. Cranberry-Müsli und Käffchen.

Durst: Wie denn bei drei Litern Wasser am Tag?

Medien: Wie, Medien? Geht die Frage etwas konkreter? Kann die Frage überhaupt erstmal eine Frage werden? Ich improvisiere (im nächsten Leben werde ich alles anders machen): Spiegel, SZ, dieses Internetdingens und Das perfekte Dinner in der Wiederholung auf VOX.

Gefühle: Was geht’s uns gold.

Gedanken: Hoffentlich ist der Kerl heute abend wieder gesund, so dass wir wieder in einem Bettchen schlafen können (MIT ANJA!) anstatt dass er bei sich zuhause die Quarantäne ausruft und ich hier abends nix zum Kuscheln hab. (Im nächsten Leben hab ich nen blauen Plüschteddy als Bauch.)

Wünsche: Den Weltfrieden. Und Konfektionsgröße 42.

Grüße: DARF ICH NOCH WEN GRÜSSEN?

Hass auf: Leute, die im Radio noch wen grüßen wollen.

Ort: Wenn ich Madonna wär, wär ich jetzt auf Deep Space One.

Das wichtigste Gut, das man als Blogger haben kann, ist ja bekanntlich

Daher fühle ich mich verpflichtet, meine Leserschaft darauf hinzuweisen, dass ich bereits drei Ausgaben von Plock! gelesen habe – und mein erstes, nicht ganz wohlwollendes Urteil ein bisschen relativieren muss. Inzwischen habe ich etwas mehr Durchblick bei den ganzen Gazetten, die der Golfsport noch so auf den Markt geschwemmt hat (wenn Sie mal selbst durch das bunte Regal bei Ihrem Zeitschriftenhändler browsen mögen, bitte). Dadurch habe ich das sehr aufgeräumte Layout und den meist unaufgeregten Artikelton allmählich zu schätzen gelernt. Die meisten Nasen, die porträtiert werden, kenne ich zwar immer noch nicht, aber mit vermehrtem Premiere-Konsum diverser Golfturniere wird das bestimmt noch besser. Und außerdem war im letzten Heft mein derzeitiger Lieblingsgolfschnuffi hinten drauf. Zwar nur als Testimonial einer überteuerten Uhrenmarke, aber immerhin. Also nochmal zum Mitschreiben: Plock! – kann man machen. Mit Anlaufzeit.

(Bild klicken nicht vergessen.)

Gestern LEERE Umzugskartons von einer Wohnung in die andere geschleppt. Danach böse Schmerzen in den Puddingärmchen gehabt. Armmuskeltechnisch ist dieses Golfdings anscheinend nicht so der Burner.

Das Essen kalt werden lassen, weil man sich nicht entscheiden kann, welche DVD man dabei gucken will.

Perfume: The Story of a Murderer (Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders, F/E/D 2006, 147 min)

Darsteller: Ben Whishaw, Dustin Hoffman, Alan Rickman, Rachel Hurd-Wood, Corinna Harfouch, Karoline Herfurth, Paul Berrondo
Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek, Tom Tykwer
Kamera: Frank Griebe
Drehbuch: Andre Birkin, Bernd Eichinger, Tom Tykwer (nach dem Roman von Patrick Süskind)
Regie: Tom Tykwer

Offizielle Seite (D)

Trailer (D)

Eigentlich wollte ich mir jedes Wortspiel zu Perfume: The Story of a Murderer verkneifen, aber nachdem ich schon nach zehn Minuten total gelangweilt war und ich nur deshalb nicht aus dem Kino gegangen bin, weil ich heute was zu bloggen haben wollte, muss jetzt doch ein doofer Kalauer her. Sozusagen meine billige Rache für zweieinhalb anstrengende Stunden. Kurz und knapp: Das Parfum stinkt.

Leider. Denn ich mag Tom-Tykwer-Filme sehr gerne. Ich mag an ihnen, dass ich bis jetzt aus jedem mit einem ganz neuen Gefühl im Bauch aus dem Kino gekommen bin. Ich war glücklicher, trauriger, ruhiger, aufgewühlter, manchmal sogar beseelt und immer gut unterhalten – kein Tykwer-Film hat mich je kalt gelassen. Bis auf Perfume. Ausgerechnet. Der Film fühlt sich von Anfang bis Ende wie vom Reißbrett runtergedreht an, Pflicht ohne Kür, fertig, zack, weg. Aber gerade bei einer derart emotionalen Geschichte wie der von Grenouille, dem Parfümeur aus der Gosse mit der besten Nase der Welt, der dreizehn Mädchen umbringt, um den einzigartigen Duft von Unschuld und Liebe einzufangen, will ich etwas mehr sehen als eine banal geradeaus erzählte Mörderfabel ohne wirkliche Höhen und Tiefen, ohne Gefühl, Besessenheit und Fantasie.

Perfume sieht aus wie ein übereifriger Historienschinken. Man ahnt, wie sehr es am Set gestunken haben muss bei der Anfangsszene, in der Grenouille hinter einem Stand auf dem Fischmarkt zur Welt kommt und von seiner Mutter einfach im Matsch liegen gelassen wird. Die Fischberge glitschen, der Modder auf den Straßen klumpt, die Kostüme sind brav ausgefranst und angedreckt und auch die Zähne der Darsteller sind ordentlich eklig – alles so, als ob man dem Zuschauer mit dem Holzhammer sagen wollte, guck mal, wie authentisch wir das Frankreich des 18. Jahrhunderts nachgebaut haben. Für meinen Geschmack war alles ein bisschen zu perfekt auf unperfekt getrimmt; ich hatte das Gefühl, das viel zu viel Wert auf die Kulissen und viel zu wenig Wert auf Zwischentöne gelegt wurde. Wir erfahren über keinen der Charaktere mehr als in eine dreizeilige Kontaktanzeige passt (wenn überhaupt), und auch Ben Whishaw als Grenouille macht leider nicht mehr als ständig seine Nasenflügel beben zu lassen oder unheilschwanger in der Gegend rumzugucken. Einzig die kurze Szene mit dem Mirabellenmädchen, bei dem er zum ersten Mal den Duft einer Frau entdeckt (oder den einer Jungfrau? Oder den einer, die mal mit Wasser in Berührung gekommen ist? Oder wenigstens den einer Frau, deren Brüste in diversen Großaufnahmen gut aussehen? Schnarch), lässt erahnen, woher seine Obsession kommt und warum er ungerührt weitere Mädchen ermordet, um ihren Duft zu konservieren.

Es gab einige wenige Szenen, die mir gefallen haben, weil sie diesen irrealen Touch hatten, den ich im gesamten Film vermisst habe. Als zum Beispiel Dustin Hoffman als Grenouilles Lehrmeister Baldini die erste Duftkreation seines Schülers riecht: Plötzlich verschwindet der reale Hintergrund, und Baldini steht in einem Blumengarten, die Musik flirrt, der Weichzeichner kommt zum Einsatz – und trotz der gutaussehenden Dame, die Dustin ein albernes „I love you“ ins Ohr haucht, war das endlich mal ein Punkt, den der Film die ganze Zeit machen will und es nie hinkriegt. Auf einmal war kurz spürbar, wie ein Duft die eigene Wahrnehmung ändern, welche Welten er öffnen und warum er so mächtig sein kann. Diese Sequenz dauerte ungefähr fünf Sekunden, und dann musste man wieder ewig warten, bis mal wieder ein bisschen Emotion in den Film kam. Eine weitere Szene war der schnelle Kameraflug von Grenouille, der seinem letzten Opfer Laura „hinterherriecht“, um sie zu orten – wir starten bei Grenouille, entfernen uns vom Boden, rasen über Felsen und Bäume hinweg und landen ganz plötzlich bei Laura, die im hohen Tempo von uns davonreitet, ihr rotes Haar weht im Wind, und sie blickt sich gehetzt um, als ob sie wüsste, dass jemand sie sucht. Die Szene hatte endlich mal Zwang und Spannung und sah seltsam grobkörnig aus – sie war fassbarer, fühlbarer und nicht so kulissenhaft statisch.

Das war’s dann leider auch. Die große Szene zum Schluss, bei der der zum Tode verurteilte Grenouille sein einzigartes Parfum benutzt („Der Duft der Frauen“, haha) und damit die Menge, die eigentlich entspannt bei der Hinrichtung zuschauen will, in eine Orgie verwandelt, sieht dann auch eher wie ein Kunsthappening mit lauter unrasierten Studenten aus als nach großartiger Leidenschaft. Whishaw darf nochmal seine mies aussehenden Kunstnarben in die Kamera halten, und dann ist es geschafft. Film vorbei, nichts mitgenommen, kein besonderes Tykwer-Gefühl – dafür ein anderes: Manche Bücher sollten einfach nicht verfilmt werden. Manchmal sind 1000 Worte, um etwas zu beschreiben, doch besser als ein Bild, das einen total unberührt zurücklässt.

PS: Für 50 Millionen Euro Produktionskosten wäre eine etwas inhaltsschwerere internationale Webseite echt schnafte gewesen. (Nachtrag: Inzwischen stehen auf der Seite Inhalte statt des peinlichen „Bitte das index-File mit Leben füllen“-Platzhalters.)

Ultimativer Liebesbeweis: Der Kerl hat mich nicht verlassen, nachdem ich ihm gestanden habe, mir Der letzte Tag von Tokio Hotel bei iTunes gekauft zu haben.

Ich: *KREISCH!*
Mutter: Watt denn?
Ich: AUTO! DA!
Mutter: *Vollbremsung*
Ich: GAS! FAHR! FAHR! FAHR!
Mutter: *Vollgas geb*
Wagen: *Känguruhhopser*
Anderer Autofahrer: *entsetzt guck und haarscharf hinter uns vorbeifahr*
Ich: Watt machst du denn? Hass du den nich gesehn?!
Mutter: Wohl.
Ich: Und wieso fährst du dann?!
Mutter: Der war ers da hinten und der durfte ganich so schnell hier sein. Der darf hier nur 30 fahrn.
Ich: Isser aber nich! Datt konnte man sehn!
Mutter: Ja, aber der darf hier nur 30.
Ich: Datt schreiben wir dann auffen Grabstein”¦“

Die New York Times schreibt über Aaron Sorkins neue Show Studio 60 on the Sunset Strip, die nächsten Montag in den USA Premiere hat: dass es ungewöhnlich ist, dass das Publikum auf die Serie so gespannt ist, weil es ihren Autor so mag und nicht primär die Darsteller, wieviel von dem Stoff autobiografisch ist und wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Studio 60 und The West Wing, seiner letzten Serie, liegen. “West Wing” to West Coast: TV’s Auteur Portrays TV:

„The format of Studio 60 would seem to present Mr. Sorkin with a new challenge: writing satirical comedy every week. His work often has comic moments, and Sports Night was ostensibly a situation comedy. But mainly Mr. Sorkin aims for the searing dramatic moment.

This show will be different. Every week what he called “shards of sketches” will be seen. He pointed to sketch stages, one configured as a parody of Nancy Grace’s talk show on CNN Headline News, another billing itself as Nicolas Cage, Marriage Counselor.

“You’ll never see a sketch for no reason,” Mr. Sorkin said, “and you’ll never see it full-on the way a television audience would see it on S.N.L. Rob Reiner, who did a guest thing for us, said this was a great setup because you only have to do the good parts. You don’t have to end the sketch, just do the good parts and get out.”

(via Dirk Steins)

Habitat spricht Jil Sander. Glücklicherweise nicht auf der gesamten Webseite.

moving on up

Ich hab gerade ein riesiges Knäuel guter Laune im Bauch (der ruhig wieder etwas dünner werden könnte, aber das ist mein einziges Problemchen). Meine Zerrung ist restlos verschwunden, was bedeutet, dass ich den Golfschläger wieder unbehindert rumschwingen kann. Der Urlaub fühlt sich allmählich wie Urlaub an, weil ich erst jetzt nach drei Wochen die alte Agentur aus dem Kopf geklopft habe, sich erst jetzt allmählich die Nervosität vor der neuen Agentur beruhigt („Schau’n mer mal, dann seh’n mer schon“) und weil ich die wichtigsten Dinge den Umzug betreffend erledigt habe – alte Wohnung kündigen, neuen Vertrag unterschreiben, Umziehmenschen anrufen, Kartons organisieren, neue Wohnung komplett vermessen, um die eigenen und die Kerl’schen Möbel im Kopf bzw. im Mädchenmaßstab („das passt schon“) befriedigend hin- und herzuschieben.

Allmählich wird das Projekt Zusammenziehen ernst; wir diskutieren darüber, welche Farben an welche Wand kommen, wo wir was aufbewahren, welcher unserer Toaster der Haupttoaster und welcher der Konkubinentoaster wird und ob ich seine Comicsammlung alphabetisch sortieren darf. Ich treibe mich auf diversen Einrichtungswebseiten rum (nur nicht hier, dann muss ich weinen – danke für den Link, Frîa), träume von den ersten Dinnereinladungen und werfe im Geist alle Einsatz in vier Wänden-Tipps über den Haufen. Gleichzeitig entmülle ich meine derzeitige Wohnung. So habe ich gestern anderthalb Regalmeter Videokassetten weggeschmissen, die ich seit Jahren nicht mehr angeguckt habe und die ich wegen ihrer deutschen Tonspur auch nie wieder gucken werde. Dabei ist mir meine allererste Kassette in die Hände gefallen, die ich jemals aufgezeichnet habe, ich schätze so um 1990 rum. Darauf befanden sich Taxi Driver (ein guter Film) und 1969 (ein Kiefer-Film). Manche Dinge ändern sich nie.

Die DVDs werden nicht weniger, die Sonne scheint, meine Blumen blühen bunt vor sich hin, und ich kann jeden Morgen ein bisschen länger im Bett rumlungern als zu Arbeitszeiten. Ich freue mich schon aufs Kisteneinpacken – aber auf jeden Fall aufs Auspacken, denn das wird einen neuen, spannenden und hoffentlich wunderschönen Lebensabschnitt einleiten. Eigentlich müsste ich wahnsinnig nervös sein, aber je näher der Tag des Umzugs rückt, desto ruhiger werde ich stattdessen. Weil es sich gut anfühlt. Und richtig. Und einfach nur nach guter Laune.

Nach anderthalb Staffeln Nip/Tuck bin ich soweit abgehärtet, dass ich auch dann weiteressen kann, wenn gerade Nasenwände aufgehämmert werden. Or, as they say, „sculpted into shape“.

„A San Francisco husband slept through his wife’s call from the World Trade Center. The tower was burning around her, and she was speaking on her mobile phone. She left her last message to him on the answering machine. A TV station played it to us, while it showed the husband standing there listening. Somehow, he was able to bear hearing it again. We heard her tell him through her sobbing that there was no escape for her; the building was on fire; there was no way down the stairs. She was calling to say goodbye. There was really only one thing for her to say, those three words that all the terrible art, the worst pop songs in movies, the most seductive lies, can somehow never cheapen: ‘I love you.’

She said it over and again before the line went dead. And that is what they were all saying down their phones – from the hijacked planes and the burning towers. There was only love and then oblivion. Love was all they had to set against the hatred of their murderers.“

(Aus einem Artikel von Ian McEwan, The Guardian, 15.9.2001, wiedergefunden durch einen Artikel im Spiegel und in einem Frontline-Interview, das auf der Seite Faith and Doubt at Ground Zero steht, die ein Jahr nach den Anschlägen eingerichtet wurde)