Selbst schuld, wenn man die deppigste aller Deppenfragen stellt, während man so faul am Rumkuscheln ist:

Anke: An was denkst du gerade?

Kerl: An Back-up-Strategien für OS X.

Anke: Natürlich.

(Ich brauche Kurgans Schwert. Ständig.)

Endlich mal wieder ein Buchtipp: Never Let Me Go von Kazuo Ishiguro, das mir netterweise eine Leserin zum Geburtstag geschenkt hat. Das Buch erzählt die Geschichte von Kathy, Ruth und Tommy und ihrer Kindheit. Der Klappentext bleibt recht vage, und wenn ich nicht dämlicherweise schon vorher eine kleine Inhaltsangabe im Netz gelesen hätte, wäre das Buch vielleicht etwas überraschender gewesen. Aber ich konnte trotzdem noch das Unbekannte genießen, das in den Beschreibungen über das Internat mitschwingt, in dem die drei aufwachsen. Etwas macht dieses Internat besonders, genau wie seine Bewohner. Was das ist, löst sich erst nach und nach fast nebenbei auf, was mir sehr gut gefallen hat. Die Idee hinter dem Buch kommt nicht holzhammermäßig überraschend, sondern es sind viele kleine Teile und Andeutungen, die sich allmählich zu einem Ganzen zusammensetzen.

Never Let Me Go erzählt vordergründig von der Kindheit und dem Erwachsenwerden dreier besonderer Kinder, aber eigentlich geht es um Freundschaft und nach welchen Regeln sie funktioniert; es geht um Hoffnungen und Träume, die sich erfüllen oder denen man sich erst gar nicht hingeben sollte, und es geht um Liebe in ihren verschiedenen Ausprägungen. Das Buch hat mir in seiner ruhigen, fast bedächtigen und genauen Erzählweise sehr gefallen. Die Details werden nicht in aller Breite ausgekostet, sondern es wird nur das beschrieben, was wichtig ist; der Rest bleibt dem Leser überlassen, der sich die Geschichte auch über 260 Seiten zusammenklauben muss.

All the same, some of it must go in somewhere. It must go in, because by the time a moment like that comes along, there’s a part of you that’s been waiting. Maybe from as early as when you’re five or six, there’s been a whisper going at the back of your head, saying: “One day, maybe not so long from now, you’ll get to know how it feels.” So you’re waiting, even if you don’t quite know it, waiting for the moment when you realise that you really are different to them; that there are people out there, like Madame, who don’t hate you or wish you any harm, but who nevertheless shudder at the very thought of you – of how you were brought into this world and why – and who dread the idea of your hand brushing against theirs. The first time you glimpse yourself through the eyes of a person like that, it’s a cold moment. It’s like walking past a mirror you’ve walked past every day of your life, and suddenly it shows you something else, something troubling and strange.

can you see the real me, doctor

So, so, ich bin also ein respectful idealist. Kann ich gut mit leben. Auch wenn mich die Bombastwerte bei Zuversicht ein bisschen überrascht haben. Über die einzelnen bunten Felder kann man drüberhuuwern, da steht ein bisschen was. Leider nichts darüber, wie ich an freien Tagen gut klingende Sätze bilden kann.

Den Test gibt’s hier, und gefunden hab ich ihn bei der Kaltmamsell.

Ironie ist … wenn du dein Auto in die Werkstatt fahren willst und es nicht anspringt.

Mistkarre. Goldstück. Mistbatterie. Goldstück.

A History of Violence

Sehr dichter, atmosphärischer Film von David Cronenberg über eine durchschnittliche Familie in einer durchschnittlichen amerikanischen Kleinstadt, die sich plötzlich mit der gewalttätigen Vergangenheit des Vaters (Viggo Mortensen) auseinandersetzen muss.

A History of Violence erzählt seine Geschichte ziemlich gradlinig. Was den Film ausmacht, sind seine kleinen Ausflüge, die sich mit den anderen Familienmitgliedern beschäftigen. Da wäre zum einen der halbwüchsige Sohn, der sich in der Schule mit einem typischen bully auseinandersetzen muss. Zuerst hält er ihn mit Worten von sich fern, aber plötzlich bricht auch hier Gewalt hervor. Am meisten beeindruckt hat mich allerdings Maria Bello als Ehefrau, die sich von einer Sekunde auf die andere mit der Situation konfrontiert sieht, einen Ehemann zu haben, den sie anscheinend überhaupt nicht kennt. Wie sie damit fertig wird, ist ein grandioses Wechselbad aus Verachtung, Angst und Leidenschaft.

Cronenberg schafft es in so ziemlich jedem seiner Filme, Versatzstücke aus dem Kino zu nehmen, die wir kennen und die uns nicht überraschen – nur um ihnen dann doch die kleine Wendung zu geben, die uns erschrecken lässt. Wenn am Anfang des Film einer der Gangster aus der Vergangenheit sich seinem blutigen Geschäft widmet, ist das nicht überraschend. Wenn ihm allerdings ein Kind dazwischenkommt, mag man kaum glauben, was man zu sehen bekommt, weil es eine Grenze überschreitet, die man selbst im Kino nicht gewohnt ist. Genau solche Grenzen überschreitet auch die Ehefrau vor unseren Augen, und es fühlt sich sehr seltsam und gleichzeitig sehr reizvoll an, ihr dabei zuzusehen. A History of Violence ist ein blutiger Ausflug in unsere eigenen Ängste, unsere Furcht vor dem Unbekannten, der Suche nach ständiger Sicherheit und dem Trauma, plötzlich alles in Frage zu stellen.

The Squid and the Whale

The Squid and the Whale (Der Tintenfisch und der Wal) erzählt die Geschichte einer Familie Mitte der 80er Jahre in New York. Beide Eltern sind Schriftsteller; der Vater hat den Zenit seines Ruhms bereits hinter sich, die Mutter beginnt gerade erfolgreich zu veröffentlichen. Die Ehe der beiden ist schon lange keine mehr, und so trennen sie sich. Beide behalten das Sorgerecht für ihre Söhne Walt und Frank, und diese treiben während des Films von Vater zu Mutter, von Haus zu Haus und haben außerdem noch genug mit sich selbst zu tun.

Der Film hat einen ungewöhnlichen Tonfall; unangenehme „Wahrheiten“ oder was man dafür hält, werden einfach ausgesprochen, was nicht nur dem Betreffenden in der jeweiligen Szene kurz die Luft nimmt, sondern auch dem Zuschauer. Manchmal mag man kaum dabei zuhören, was sich Eltern und Kinder an den Kopf werfen, weil es nicht die vordergründigen Vorwürfe sind oder das übliche Pubertätsgebaren, sondern tiefergehende Schmerzen, die nun schonungslos weitergegeben werden. Gleichzeitig schimmert aber bei allem stets die Sehnsucht durch, einen Platz wiederzufinden, an dem alles in Ordnung ist, an dem Ruhe herrscht und Verständnis.

The Squid and the Whale hat außerordentliche Charaktere, die keine Klischees beleben oder Standardsätze von sich geben. Jeff Daniels ist großartig als sich stets überschätzender Vater, der sich mehr darüber aufregt, keinen Parkplatz zu bekommen oder beim Tennis danebenzuschlagen als über das Biertrinken des ca. zwölfjährigen Frank oder dass Walt bei einem Talentwettbewerb einen Pink-Floyd-Song als seinen eigenen ausgibt. Laura Linney darf aus der Ehefrau, die laut Walt natürlich an allem schuld ist, eine Frau machen, die zu sich und ihren Bedürfnissen steht und die trotzdem versucht, eine gute Mutter zu sein. Der Film erzählt eine Geschichte, die (leider) nichts Außergewöhnliches mehr ist, schafft es aber trotzdem, ihr viele Facetten mitzugeben, die noch lange nachhallen.

Chicken Little

Temporeiches und trotzdem langweiliges Zeichentrick-Abenteuer. Chicken Little (Himmel und Huhn) erzählt von einem winzigen Hühnchen und seinen Klischeefreunden, der hässlichen Ente, dem dicken Schwein und dem stummen Fisch, die zusammen (Achtung, ja wirklich) die Invasion der Erde durch Außerirdische verhindern.

Wahrscheinlich ist diese komplette Abstrusität des Inhalts das Problem des Films. Ich mag an Zeichentrick- bzw. computeranimierten Filmen, dass die Themen relativ überschaubar bleiben. Außerirdische fand ich ein bisschen arg hochgegriffen für eine Story, die sich doch eigentlich um einen Sohn und sein Verhältnis zum Vater dreht. Natürlich sind Außerirdische klasse zu zeichnen und sehen viel interessanter aus als Enten und Schweine, aber das hat leider nicht gereicht. Chicken Little bringt wahnwitzig viel in 80 Minuten unter, aber atemlos gespannt oder vor Lachen keine Luft mehr hatte ich nie. Schade, denn die Stimmen von unter anderem Zach Braff, Steve Zahn und Joan Cusack machen sehr viel Spaß. Wenn doch nur die Story oder die Figuren auch so viel Spaß gemacht hätten.

feeling guilty without having to i know still do

why is this so hard does it have to be this hard i never expected it to be you know oh no wait i actually did expect it to be that hard maybe that’s why i never tried in the first place

and all these books piling up looking so wonderful a wall around me protect me shield me keep everything outside this wall i don’t want it to become smaller maybe that’s why i keep buying books i never read or: this is part of my plan to become 1000 years old so i can read all the books there are and watch all the movies ever made and still have my wall around me books movies more books more movies hey world who needs reality anyway

all the movies i see all the books i read so many stories that i think i have heard before or even experienced myself why didn’t i write this book why didn’t i make that movie still afraid aren’t you still not good enough aren’t you but who is to judge just jump sissy just write just blurt it out COME ON YOU CAN DO IT

now don’t cry

seriously don’t cry

Es gibt eine kleine, aber feine neue Agentur in Hamburch: Bitte besuchen Sie GürtlerBachmann.

Bestaune die Amöbe! Alex Rühle schreibt in der SZ über seine Reise ins „Land der Ideen“:

Die Fußgängerzone von Schrobenhausen ist auch nicht sonderlich aufregend. Beige Menschen laufen durch beiges Wetter, der Duft von Klavierlehrerinnen weht über den Parkplatz des weltweit einzigen Spargelmuseums. Drinnen wird in einem 12-minütigen Film über die Geschichte des Spargels vor allem eins gezeigt: Spargelstangen. Neben einem graubraunen Computer-Dinosaurier, der an diesem Tag nicht funktioniert, hämmert eine Urkunde des Bundespräsidialamtes den Besuchern einmal mehr die entscheidende Botschaft ins Gedächtnis: „Deutschland ist das Land der Ideen. Mit Ideen für das Land gestalten wir unsere Zukunft, weltoffen, tolerant und mit Begeisterung.“ Ringsum schweigen weltoffene Spargelkonservendosen und tolerante Gerätschaften in eine begeisternde Zukunft hinein.

Oh, ich, hier, ich, HIER! Im Brautstraußfangen bin ich große Klasse. Eine meiner Freundinnen behauptet seit Jahren, ich hätte sie irgendwann mal so derbe zur Seite geschubst, dass sie fast gestürzt sei. Ich weise das natürlich weit von mir. Die betreffende Braut ist inzwischen allerdings schon wieder geschieden. Vielleicht sollte ich doch weibliche Zurückhaltung zeigen, wenn Buketts rumgeschmissen werden.

1. Das erste, was du kurz nach dem Aufwachen tust?

Auf den verdammten Wecker hauen.

2. Der erste Impuls nach dem Aufstehen?

Persona öffnen und auf grün hoffen.

3. Frühstück oder kein Frühstück?

Oh, Frühstück, definitiv. Wenn ich im Bus meine Mitmenschen und die damit verbundene Hitze und Gerüche ertragen muss, muss ich was im Magen haben, sonst findet mein Kreislauf das doof. Bei mir gibt’s diverse Frühstücksflocken oder Müsli mit Jogurt und reingeschnippeltem Obst.

4. Nach welchen Kriterien wählst du jeden Morgen deine Kleidung aus?

Ist mein Lieblingsshirt dreckig? Dann gibt’s das Zweitlieblingsshirt. Ist das dreckig, gibt’s das Drittlieblingsshirt (uswusf) … wenn ich beim blauweißen Ringelshirt angekommen bin, weiß ich, dass ich wieder waschen muss.

Alternative: Ich muss zum Kunden. Dann gibt’s die übliche Anzug-und-Bluse-Kombi. Schnarch.

5. Ein persönlicher Gegenstand ohne Funktion, den du mitnimmst, wenn du die Wohnung verlässt?

Äh … Schmuck?

6. Das erste, was du tust, wenn du wieder deine Wohnung betrittst?

Schuhe ausziehen.

7. Darauf hast du dich den ganzen Tag gefreut:

Schuhe ausziehen.

8. Das letzte, was du vor dem Zubettgehen tust?

Zähneputzen und Kerl knutschen. Nicht andersrum.

9. Dein letzter Gedanke vor dem Einschlafen?

Ich bin schlau, ich hab mehr als einen Gedanken, den ich vor dem Einschlafen haben kann.

10. Träumst du in Farbe oder schwarz-weiß?

Mal so, mal so, glaube ich. Eher Farbe. Wir können uns das ja leisten.

Good Night, and Good Luck (USA/UK/JP/F 2006, 93 min)

Darsteller: David Strathairn, George Clooney, Robert Downey Jr., Patricia Clarkson, Frank Langella, Ray Wise, Jeff Daniels, Tate Donovan, Thomas McCartney
Kamera: Robert Elswit
Drehbuch: George Clooney & Grant Heslov
Regie: George Clooney

Trailer

Offizielle Webseite

Good Night, and Good Luck beginnt mit einer Ansprache. Zu Ehren von Edward R. Murrow, einem CBS-Journalisten, wird ein Bankett veranstaltet, und der Ehrengast spricht selbst. Er entschuldigt sich bei den Anwesenden, dass er jetzt wahrscheinlich schlechte Stimmung verbreiten werde, aber er wolle über den seiner Meinung nach miserablen Zustand der heutigen Medien sprechen, allen voran das Fernsehen. Der Film, der diesem kurzen Prolog folgt, erzählt vom angeblich schlechten Zustand von u. a. CBS 1953, und jeder von uns, der die heutige blitzkriegartige MTV-Optik gewöhnt ist, die Zehn-Sekunden-Soundbites und die Nachrichtensendungen, die manchmal eher Nachrichtenshows sind, fragt sich: Das soll schlecht gewesen sein? Mann, sei froh, dass du 1965 gestorben bist.

Edward R. Murrow moderierte ein Magazin, das sich teilweise mit sehr kontroversen Themen befasste. 1953 war dieses Thema Joseph McCarthy und seine Jagd auf Kommunisten oder Menschen, die er dafür hielt. Murrow und seine Kollegen bei CBS nutzten das relativ neue Medium Fernsehen und brachten mehrere Sendungen, die sich mit dem „Junior Senator from Wisconsin“ befassten. Good Night, and Good Luck erzählt diese Geschichte: wie die Reportagen enstanden, wie McCarthy darauf reagierte, und wie das Network, trotz Publikumserfolg und dem Ende des McCarthy-Untersuchungsausschusses, die Show schließlich einstellte, weil die Sponsoren absprangen und die Sendung nicht mehr finanzierbar war.

Der Film ist eher ein Plädoyer als eine Erzählung. Er kommt fast völlig ohne Soundtrack aus; die wenigen Musikstücke, die wir hören, dienen als eine Art Kapiteltrenner. Die gesamte Spielhandlung wird nicht musikalisch untermalt, was eine größere Konzentration auf die Story möglich macht. Gleichzeitig ist das aber auch das „Problem“: Die Geschichte läuft fast ohne Konflikte ab, das Tempo ist sehr ruhig, angenehm ungewohnt im Kontrast zu den üblichen wuseligen Reporterfilmen, aber diese Ruhe nimmt dem Ganzen auch etwas die Dramatik, die der Story eigentlich innewohnt.

Regisseur und Mit-Autor Clooney lässt Hauptdarsteller David Strathairn sehr viel Raum, die Sendungen von Murrow nachzuspielen – und hier hatte ich am stärksten das Gefühl, in einer Zeitkapsel zu sitzen. In heutigen Magazinen ist kaum Zeit für einen längeren Kommentar; man traut dem Publikum keine Aufmerksamkeitsspanne mehr von über zwei Minuten zu, und ohne hektisch bewegte Bilder geht schon mal gar nichts. In Good Night, and Good Luck nutzt Murrow Fernsehbilder und O-Töne von McCarthy als eine Art Ausgangspunkt für seine persönliche Analyse, die wohlformuliert ist, scharf, Bildungsfernsehen pur. In einer seiner Sendungen trifft er den Kern der McCarthy-Zeit hervorragend – und schafft ganz locker einen Bogen zu heute: “We must remember always that accusation is not proof, and that conviction depends upon evidence and due process of law. We will not walk in fear of one another, we will not be driven by fear into an age of unreason.” Und weiter, mein persönliches Lieblingszitat aus dem Film: “We proclaim ourselves, as indeed we are, the defenders of freedom wherever it still exists in the world. But we cannot defend freedom abroad by deserting it at home.”

Good Night, and Good Luck beschwört in fast jeder Szene den Intellekt und die Integrität der Männer (und wenigen Frauen), die damals Nachrichten gemacht haben, und man merkt dem Film deutlich an, nicht nur an Prolog und Epilog, die aus der Rede Murrows bestehen, dass er sich sehr nach diesen Tugenden im heutigen Journalismus sehnt. Auch damals waren politisch oder persönlich motivierte Schlammschlachten an der Tagesordnung – ein Subplot erzählt von einem weiteren CBS-Moderator, der sehr unter persönlichen Angriffen in der Presse leidet –, aber man hat trotzdem die ganze Zeit das Gefühl, dass es den damaligen Reportern eher um Aufklärung ging als um die knalligste Schlagzeile oder das effektheischendste Bild. Genau das macht den Film aber ein wenig zu einer kuscheligen Wunschvorstellung anstatt zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit den Medien, den Werbepartnern und dem Einfluss, den die einen auf die anderen haben. Good Night, and Good Luck fühlt sich an wie der Versuch, alte Wertvorstellungen herbeizuwünschen, die (wahrscheinlich?) unwiderruflich verloren gegangen sind.

Der Film lebt nicht von seiner atemlosen Spannung – ganz im Gegenteil, erstens kennt man die Geschichte und zweitens kommt niemals wirklich Hektik auf. Einige Rahmenhandlungen wie die des angesprochenen Moderators oder die eines Ehepaars, das seine Ehe geheimhält, sorgen auch nicht gerade für Emotionalität, weil Gefühle in diesem Film nicht wichtig sind. Der Film lebt eher von seinem intellektuellen Inhalt: Es geht um die Wahrheit, um das Gute, um hehre Ideale. Und so muss man sich ein bisschen anstrengen, den Film zu mögen, denn das Herz alleine ist Good Night, and Good Luck nicht erlegen. Der Kopf wird allerdings gefordert, und das ist eine sehr angenehme Abwechslung zum reinen „Unterhaltungsfilm“, so sehr ich dieses Genre auch mag.

Wo wir bösen Blogger so gerne auf unschuldigen Firmen und Organisationen rumhacken, muss auch ein kleines Gegengewicht geschaffen werden: Hiermit erkläre ich die Firma Schenker zu meinem Liebling des Tages.

Schenker ist Logistiksponsor des (Achtung, mehrmals aua:) „Fussball-Globus der FIFA WM 2006â„¢“. Das ist ja eine schöne Sache, und die Firma freut sich auch auf ihrer Webseite entsprechend. Was mich persönlich allerdings noch mehr gefreut hat, ist, dass sie sich mit der ekligen Schreibweise des Globus auseinandersetzen:

Fußball oder Fussball?
Wahrscheinlich haben Sie sich beim Lesen des Artikels gewundert, dass wir Fußball mal mit “ß” und mal mit “ss” schreiben. Der Begriff “FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006â„¢” sowie weitere artverwandte Ausdrücke sind so genannte Schutzmarken. Das bedeutet, die FIFA hat sich diese als Markenbezeichnungen schützen lassen, damit Verbraucher sicher sein können: Wo “FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006â„¢” draufsteht, ist auch “FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006â„¢” drin. Wir übernehmen bewusst diese Schreibweise, um zu verdeutlichen, dass Schenker für die Logistik des offiziellen Fussball-Globus FIFA WM 2006â„¢ verantwortlich ist und nicht für irgendeinen Fußball-Globus. Abgesehen von dieser Ausnahme gilt selbstverständlich die Duden-gerechte Schreibweise: Fußball.

Okay, ich weiß zwar nicht, ob es überhaupt noch einen anderen Fußball-Globus gibt, aber das nehme ich mal hin. Genau wie die falsch gesetzten Anführungszeichen. Ich finde es generell einfach mal nett, dass jemand vorsichtig darauf hinweist, dass diese ganze FIFA-Grütze nicht dem Duden entspricht.

(via Deppenleerzeichen, der allerdings berechtigterweise nölt: Wenn ihr die Schreibweise als falsch erkennt, wieso macht ihr sie dann nicht richtig?)

Einzig dummer Nebeneffekt meines geliebten HTMLCSSBuchs: Ich hab seit Freitag keine Zeitung mehr gelesen. Man kommt ja hier zu nix.

Und die Bill-Clinton-Autobiografie (1) (2) (3) werde ich wahrscheinlich noch lesen, wenn ich 45 bin.

(Aber immerhin nebenbei gelesen, allerdings nach der Hälfte wieder in den Schrank gestellt: Simple Storys von Ingo Schulze. Nicht mein Ding. Ich hab ja nix gegen belanglose Inhalte (siehe Judith Hermann), aber ganz so belanglos sollten sie dann auch nicht sein.)