Samstag, 12. November 2022 – Kuchenschlacht

Okay, der Vorlauf der Kuchenschlacht fand bereits am Freitag statt, als ich nicht nur einen, sondern gleich zwei kleine Kuchen buk, weil die Arbeit mit der KitchenAid sich nicht wie Arbeit anfühlt. Zuerst buk ich einen 18-Zentimeter-Apfelkuchen nach diesem bewährten Rezept, wobei ich dem ganzen einen weihnachtlichen Touch gab und die Äpfelviertel vor dem Zerkleinern in Lebkuchengewürz und braunem Zucker wälzte. Die Zitrone ließ ich weg, das war nicht so gut, die fehlte mir dann doch. Ansonsten aber: guter Kuchen. Und weil ich so schön dabei war, buk ich gleich noch die Hälfte des Kentucky Butter Cakes in der 20-Zentimeter-Kastenform nach. Der wurde so richtig schön boozy aka: auch guter Kuchen.

Abends kam F. vorbei, wir tranken die üblichen Date-Night-Rotweine in guter Qualität, klönten und quatschten und fielen recht spät ins Bett. Ich setzte den ebenfalls üblichen Rotweintröt ab, weiterhin in die Twitter-Timeline, so lange sie noch da ist. Wie twitterte ich so elegant am Freitag: „Auch wenn ich wüsste, dass Twitter morgen untergeht, würde ich heute noch einen Apfelkuchen backen.“ Im Thread sind die Phasenfotos meiner Backschlacht zu sehen.

Gestern gab es dann Apfelkuchen zum Frühstück. Das war schön.

Danach holte ich den geweiteten Bling-Ring vom Juwelier ab und anschließend eine neue Hose aus der Packstation und damit ist das Klamottenbudget in diesem Jahr wirklich mal aufgebraucht. Das habe ich eh fürchterlich überzogen, aber es hat auch fürchterlich glücklich gemacht. Ich glaube, ich habe in diesem Jahr mehr Kleidung gekauft als in den letzten fünf Jahren zusammen, das behauptet jedenfalls mein inneres Milchmädchen, um vom Kontostand abzulenken.

In diesem Zusammenhang: Die neue Hose ist von Tom Tailor, die auch große Größen haben, was ich vor der in meiner Insta-Timeline gelandeten Anzeige nicht wusste. Und sie haben anscheinend ein gutes Kundenmanagement: Ich kaufte die Hose zunächst eine Größe zu groß (das war ungewohnt) und schickte sie zurück. Im Paket für mich lag aber noch ein Rabattcode über 15 Prozent auf die nächste Bestellung. Den Code gab ich natürlich ein, als ich die Hose eine Nummer kleiner orderte, aber die Website zickte und buchte den vollen Betrag ab. Ich schrieb also eine freundliche Mail an die Firma und fragte, ob man den Code noch nachträglich anrechnen könne, wobei ich damit rechnete, die übliche Mail à la „Sorry, geht nicht, die teuflische Technik, Sie kennen das“ zurückzubekommen, aber: Stattdessen kam eine Mail zurück à la „Ja, natürlich geht das, sorry für die Umstände, hier ist Ihr Geld“. Das war auch schön.

Den Rest des Tages verbrachte ich unter zwei Decken und mit zwei Pullis auf dem Sofa und las „Schöner Wohnen“, die „Vogue“ und den „Spiegel“ und knickte irgendwann ein und drehte die Heizung zum ersten Mal auf. Es scheint Herbst zu werden.