Fotorückblick 2022

Joel fragt wieder nach zwei Fotos pro Monat.

Januar


Die Blume im Wohnzimmer der Eltern, deren Name ich schon wieder vergessen habe.


Ich mache einen Videokurs und treibe mich auf dem Alten Nordfriedhof rum.

Februar


Mein Buch erscheint und bekommt natürlich seinen Stempel.


Es gibt erstmals Kentucky Butter Cake, der seitdem fest im Repertoire ist.

März


Ich stelle in der Bibliothek Regale um, streiche die Wände dunkelgrau und kaufe mir einen flauschigen Teppich. Inzwischen hängt auch der Leo von Welden, der hier noch auf dem Höckerchen neben der Tür steht.


Meine Promotionsurkunde, die ich mir nach der Buchveröffentlichung endlich aus dem Prüfungsamt abholen konnte, darunter BA- und MA-Zeugnisse. Jetzt darf ich mich Doktor nennen, was ich im Überschwang auch im Drop-Down-Menü der Website meines neuen Hausarztes tue und für eine Kollegin gehalten werde.

April


F. und ich sind das erste Mal in diesem Jahr in Wien und bestaunen unter anderem die österreichische Nationalbibliothek.


Bärlauchsaison. Und ich hatte anscheinend noch die FAZ im Abo, derzeit aus Kostengründen wieder auf Eis. Ich lese sie über das FAZ-Bibliotheksportal und meinen Stabi-Ausweis am Rechner.

Mai


Ich gratuliere Papa zum Geburtstag und besuche mit dem Mütterchen ein Konzert im NDR-Sendesaal am hannoverschen Maschsee.


Ich backe das tollste Ding ever.

Juni


Ich blogge einen ganzen Monat lang nicht, weil es Wichtigeres gibt. Ich bin wieder im Norden und fotografiere in Mamas Alben herum.


Weil ich nie planen konnte, wann ich zuhause bin, gab es noch keine Blümchen für den Balkon, um die sich jemand kümmern müsste. Ich kann immer noch nicht planen, brauchte aber dringend Blümchen.

Juli


Ich stehe im Nebel im Haus der Kunst …


… und kleide mich für eine Hochzeit neu ein.

August


Mein einziger Stadionbesuch in Augsburg in diesem Jahr.


Papa stirbt am 27. August.

September


Papas Beerdigung.


Der zweite Wien-Urlaub in diesem Jahr. Unter anderem besuchen wir das Belvedere, wo ich mich über ein recht hoch gehängtes „Stilleben mit Küchengeschirr, Zwiebel und Kohlrabi“ von Anna Maria Punz (1721–1794) freue.

Oktober


Herr Protzen ist wieder in der Pinakothek der Moderne zu sehen, wie ich überrascht feststelle. Möchte mich direkt bei Herrn Lehmbruck dafür entschuldigen.


Ich behaupte, mein endgültiges Bagelrezept gefunden zu haben.

November


Ich trage neuerdings wieder Goldschmuck, hier Kette und Ring von Omi …


… und gönne mir eine KitchenAid. (Das ganze gesparte FAZ-Geld!)

Dezember


F. und ich genießen bei Tohru eines der besten Essen nicht nur in diesem Jahr, sondern seitdem wir derartige Restaurants betreten.


Ich lasse neuen Schmuck aus altem machen und trage nun Ohrringe, die aus Gold aus China und Ägypten sowie Steinen, die Papa aus Saudi-Arabien (?) mitgebracht hatte, gefertigt wurden.