Donnerstag, 19. Januar 2023 – Den Boosterbooster geboostert

Meine fünfte Impfung gegen Corona – eigentlich schon Routine, aber diese Impfung war die erste, die nicht in einem der Impfzentren von München stattfand, denn die schlossen alle zum Jahresende 2022.

Meine ersten drei Impfungen hatte ich mir im extra hochgezogenen Impfzentrum auf dem Messegelände abgeholt, ich berichtete über die Erstimpfung, die mich überaus gefreut hatte, damals im April 2021, Sie erinnern sich noch an die große Angst, die inzwischen überwiegend einem „Muss halt weitergehen, ach, Maske nervt ja auch eigentlich“ gewichen ist, wovon ich mich selbst so ganz langsam auch nicht mehr freisprechen kann. Ende Mai 2021 bekam ich die zweite Impfung und damit die einzige, die mich etwas schädelte, ich lag einen halben Tag lang erschöpft flach. Alle anderen Impfungen hatten mir nichts ausgemacht, nur die Einstichstelle schmerzte manchmal, und auch heute habe ich einen kleinen blauen Fleck auf dem Oberarm.

Meine dritte Impfung, also den ersten Booster, von dem wir damals noch nicht wussten, dass es nicht der letzte sein würde, bekam ich zwei Wochen vor den eigentlich vorgeschriebenen sechs Monaten Abstand, denn es war November 2021, die Winterwelle baute sich auf, aber ich musste doch in den Norden, also fuhr ich ein drittes Mal aufs Messegelände, wurde natürlich geimpft, musste darüber ein bisschen aus Dankbarkeit weinen und setzte mich beruhigt in volle Züge.

Viertgeimpft wurde ich dann schon in einem anderen Impfzentrum, nämlich dem im Gasteig, das Messegelände gehörte schon wieder anderen Fachbesuchern. Das erledigte ich im Juli 2022, also nach über sechs Monaten, denn eigentlich hatte ich auf den Impfstoff warten wollen, der auf Omikron angepasst war. Der sollte, laut meines damaligen Blogeintrags, „im März erhältlich sein, dann im Juni, jetzt angeblich irgendwann im Herbst“, aber ich konnte und wollte nicht mehr warten. Uns war seit Ende Mai, Anfang Juni klar, dass Papas Reise nun in ihre letzte Phase getreten war, die schwarzen Klamotten lagen griffbereit, ich hätte jederzeit in den Norden fahren können müssen und dann auch ohne Angst, andere anzustecken, ins Heim gehen wollen. Also wartete ich nicht mehr auf den Omikronbooster, sondern ließ mich am 5. Juli 2022 viertimpfen. Papa starb Ende August – er hatte nie Corona bekommen, während um ihn herum das halbe Heim mal mehr, mal weniger stark infiziert war, teilweise waren ganze Stockwerke gesperrt, aber ihn hat der Virus nie erwischt.

Daher war ich bis gestern nur gegen Delta und all das andere Kroppzeug geschützt, aber eben nicht gegen Omikron. Ich merke an mir selbst, wie maskenmüde ich inzwischen leider auch bin. In Bus und Bahn trage ich sie noch, aber in der Stabi saß ich letzte Woche komplett ohne, in der Isarphilharmonie dann wieder komplett mit, es ergibt nicht mehr wirklich Sinn, vor allem, wenn man selbst in der vollen U-Bahn nur noch sehr vereinzelt Masken sieht. Dort ist mein Plan, noch bis mindestens Ende Februar Maske zu tragen, wenn hoffentlich alle ihre Erkältungen durchhaben, aber mich dann auch dort mal wieder, nach drei Jahren, ohne Mundschutz aufzuhalten. Wir werden sehen.

Jedenfalls war ich gestern bei meinem Hausarzt, wurde über die Risiken, aber vor allem die Vorteile einer Impfung aufgeklärt, ich nickte brav, dann fragte mich die medizinische Fachangestellte, ob sie mich im Stehen impfen dürfe, das ging leichter, ich nickte erneut – und kapierte dann erst, dass ich dabei auch stehen sollte. Haben wir das auch mal so erledigt. Keine Nebenwirkungen, mir geht’s gut, danke, Wissenschaft. Ich trauere noch ein wenig um die Impfzentren – das hat sich immer so wichtig und richtig angefühlt. Jetzt fühlt sich’s halt an wie die übliche Grippeimpfung, die ich mir schon im Oktober abgeholt hatte. Vermutlich werde ich das Ende diesen Jahres in einem Aufwasch erledigen können.