Donnerstag, 2. Februar 2023 – Zweiter erster Arbeitstag

Mein Job begann am Montag, aber nicht hier in München, sondern in den Bergen. Gestern war dann der zweite erste Tag, also der, an dem ich meinen Schreibtisch kennenlernte. Dafür musste ich meine Chefin anrufen, damit sie mich in die heiligen Hallen des Lenbachhauses ließ, weil ich alleine noch nicht reinkam. Das war schon schön, in eins meiner liebsten Museen zu gehen, aber nicht um Kunst zu gucken, sondern um Geld zu verdienen.

Der Tag war nur ein halber – ich habe nur eine Halbtagsstelle und die restlichen vier halben Tage waren für die zwei Tage in den Bergen draufgegangen –, daher hatte ich nicht damit gerechnet, viel zu schaffen. Ich konnte immerhin schon an einem Online-Meeting teilnehmen, und danach zeigte mir meine charmante Kollegin im Schnellverfahren unser Netzwerk, in dem ich mich die nächsten sechs Monate tummeln werde. Und dann war der halbe Tag schon rum, und da ich nicht gleich in der ersten Woche Überstunden machen wollte, ging ich nach Hause. Dort wartete für einen anderen Kunden ein weiteres Online-Meeting auf mich und ein bisschen Schreibarbeit. Was meinen Kolleginnen übrigens klar war: Ich hörte den völlig unerwarteten Satz „Wenn du gehen musst, musst du gehen, du hast ja noch andere Jobs.“ Ein Paradies.

Und schöne goldene Visitenkarten habe ich auch.

Abends kam dann F. zum Anstoßen auf die erste Woche vorbei; wir öffneten eine 375-ml-Flasche Champagner und aßen frisch gebackene Blini mit Kaviar, was eigentlich unsere Vorspeise an Silvester gewesen wäre, aber das fiel ja bekanntlich ins Klo.

Für die Blini nutzte ich dieses Rezept und kann es in Geschmack und Mengenangaben genau so weiterempfehlen. Und weil ich eifrig gleich beide im Dezember geplante Flaschen Champagner erneut kaltgestellt hatte, tranken wir nach dem Kaviarschampus die zweite Flasche einfach auch, die damals für Dessert und Mitternacht vorgesehen gewesen war. Weil: Feste feiern fallen usw.