Tagebuch Montag, 7. August 2023 – Kadmiumrot
Das Internet war am Sonntag so freundlich, mich auf einige Verkaufsstellen von Künstler*innenbedarf in München hinzuweisen. Ich begab mich daher vertrauensvoll zum Schachinger, wo mir eine hilfsbereite Angestellte zwei Blöcke mit Aquarellpapier, ein kleines Pinselset und einen kleinen Farbkasten verkaufte. Ich hatte mich als totale Anfängerin geoutet und fand es sehr nett, dass mir nicht das allerteuerste Zeug empfohlen wurde, aber trotzdem eine, wie ich behaupte, gute Qualität.
Zuhause zog ich meinen Pappkarton mit leeren Marmeladengläsern unter der Anrichte hervor und befüllte zwei von ihnen mit Wasser. Es lohnt sich nämlich doch, die Dinger aufzuheben, ha! Okay, vielleicht brauche ich keine 50, schon gut.
Vor dem Einkauf hatte ich die YouTube-Universität leergeguckt, was man wohl so zum Malen brauchen könnte und wie das so geht. Ein Video versuchte ich dann nachzubasteln, und von dem ausgehend beschäftigte ich mich dann noch ein, zwei weitere Blätter mit dem Medium Aquarell: was passiert, wenn ich Farbe in Wasser laufen lasse, was, wenn umgekehrt, wie geht nass in nass (uah, null Kontrolle über irgendwas) und wie nass auf trocken (besser), und sollte ich gleich heute nochmal ins Geschäft gehen für einen weniger gelblichen Rotton? Oder versuche ich mich mutig am Mischen?
Das war sehr schön, den Kopf im Prinzip auszumachen und einfach meine Hände Dinge tun zu lassen, aber natürlich denke ich momentan noch viel über die Effekte nach, die ich unabsichtlich produziere. Heute werde ich vermutlich das blaue Farbnäpfchen öffnen, wo-hoo!
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Ansonsten: gelesen, Serien geguckt, scharfen Tofu genossen. Urlaub halt.