Leseliste 2022

Wie schon im letzten Jahr: Bücher, die ich euch empfehlen möchte, haben einen Stern (kann man gut machen) oder zwei Sterne (tollstens). Über manche habe ich kurz innerhalb von Tagebucheinträgen gebloggt, bei Interesse selbst googeln oder die hübsche Suchfunktion hier links nutzen.

1. Stephan Kühl: Ganz normale Organisationen. Zur Soziologie des Holocaust **
Ich habe viele Vorurteile über Taten von Einzelnen und Gruppen revidieren können. Andere leider nicht. Auf jeden Fall sehr viel gelernt und das alles in einem sehr lesbar geschriebenen Buch.

2. Jane Gardam: Old Filth *

3. James Clear: Atomic Habits als Hörbuch.
Da ich mir nie was notieren konnte, weiß ich nicht mehr genau, wie ich es fand. Ich glaube, ganz okay.

4. Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration **
Eins der besten Sachbücher in diesem Jahr.

5. Jane Gardam: The Man in the Wooden Hat *

6. Kazuo Ishiguro: Klara and the Sun **

7. Michael Wildt: Zerborstene Zeit *

8. Kurt Krömer: Du darfst nicht alles glauben, was du denkst (Hörbuch) **

9. Sibylle Berg: Der Mann schläft

10. Andreas Kossert: Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945 **
Sehr viel gelernt, sehr faktenreich auf erstaunlich wenig Raum. Große Empfehlung, auch von anderen. Es wird mir allerdings auch immer als das Buch in Erinnerung bleiben, das ich auf dem Rücksitz vom mütterlichen Auto las, als Mama im Heim bei Papa war, weil wir nie zu zweit reindurften.

11. Marion Gräfin Dönhoff: Namen die keiner mehr nennt. Ostpreußen – Menschen und Geschichte *

12. Peter Walther: Hans Fallada. Die Biografie **

13. Hanna Engelmeier: Trost. Vier Ãœbungen **

14. Frank Engehausen (Hrsg.): Hans Thoma (1839–1924). Zur Rezeption des badischen Künstlers im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit *

15. Jörg Osterloh: „Ausschaltung der Juden und des jüdischen Geistes.“ Nationalsozialistische Kulturpolitik 1920–1945 **
Wer vom Thema Kunst im NS noch keine Ahnung hat, kann dieses Buch gerne als Einstieg lesen. Es steckt voller Literaturhinweise für weitere Detailstudien.

16. Meg Wolitzer: The Interestings *

17. Per Petterson (Ina Kronenberger, Ãœbers.): Ich verfluche den Fluss der Zeit *

18. Delia Owens: Where the Crawdads Sing

19. Karen Duve: Sisi
Sehr genervt gewesen.

20. Sayaka Murata (Ursula Gräfe, Übers.): Zeremonie des Lebens **

21. Anne Stern: Die Frauen vom Karlsplatz: Vera
Um Gottes willen, bloß nicht lesen.

22. Flix: Das Humboldt-Tier **

23. John Williams: Butcher’s Crossing *

24. Sayaka Murata (Ursula Gräfe, Übers.): Die Ladenhüterin **

25. Cheon Myeong-kwan (Kyunghee Park, Matthias Augustin, Ãœbers.): Der Wal *

26. Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow **
An einem Abend, einer Nacht und einem (sehr müden) Tag durchgelesen. Große Empfehlung.

27. Sharyn McCrumb: The Songcatcher*

28. Elizabeth Keating: The Essential Questions. Interview Your Family to Uncover Stories and Bridge Generations *
Bisschen viel Weißraum im Buch, das hätte auch ein schönes Seminar-Handout sein können. Trotzdem lesenswert.

29. Regina Scheer: Machandel **
Das war zum Jahresende nochmal ein richtig gutes Buch. Mit „Tomorrow“ und „Der Ladenhüterin“ mein Liebling von 2022.

Abgebrochen:

– Musils Mann ohne Eigenschaften, zum dritten Mal. Weiter gekommen als je zuvor (148 Seiten), aber ach, es will sich mir nicht erschließen.

– Dieter Forte: Auf der anderen Seite der Welt
Nach 100 Seiten und immer noch keiner weiblichen Figur war ich ein bisschen genervt, und auch beim Querlesen der weiteren 200 (?) Seiten fiel mir nicht wirklich was auf. Kommt nochmal ins Regal, gucke ich altersmilde erneut rein.

– Hannah Gadsby: Ten Steps to Nanette.
Ich hätte vermutlich Sterne verteilt, wenn ich es zuende gehört hätte. Ich wollte aber nichts mehr hören, sondern lesen, obwohl ich es sehr geschätzt habe, dass Gadsby selbst las. Mein Bücherstapel ist allerdings noch zu hoch für Neukäufe. Außer für die günsten 3-Euro-Dinger in der Grabbelkiste vor dem Antiquariat in der Türkenstraße, an dem ich verdächtig oft vorbeilaufe.