Banana Pancakes
Nee, nee, Pfannkuchen sind was anderes. Das hier ist das fluffige amerikanische Zeug, nur ohne Backpulver. Das Rezept stammt quasi vom Pastasciuttablog und gehört in mein Repertoire, seit ich es das erste Mal ausprobiert habe. Nachdem 80 Versuche mit Backpulver misslungen sind.
Für eine/n hungrige/n Esser/in
2 Eigelbe mit
gewichtsmäßig der gleichen Menge Milch,
2 gehäuften EL Mehl und
1 gehäuften EL Vanillezucker
mischen und eine gute Viertelstunde stehenlassen.
2 Eiweiß zu Eischnee verarbeiten und unter den Teig heben.
Butter in einer beschichteten Pfanne erhitzen und Teigkleckse hineingeben. Bei mittlerer Hitze anbraten, bis die untere Hälfte der Pancakes festgeworden ist. Oben drauf nun
1 Banane, in kleine Stücke geschnitten, verteilen, in den Teig drücken, die Pancakes wenden und fertigbacken.
Ahornsirup drüber und genießen.
Die kleinen Racker sind wunderbar fluffig, nicht zu süß (kann man natürlich ändern) und klappen auch mit anderen Früchten. Ich warte ungeduldig auf die Erdbeersaison.
Auf dem Bild ist übrigens nur die Hälfte der Pancakes zu sehen, die aus der oben beschriebenen Menge rauskommen.
„Märchen erzählt mithin nicht nur die Werbung für die neuen Nahrungsmittel, Märchen erzählen auch diese Nahrungsmittel selber: Sie erzeugen eine Illusion von Erdbeeren, wo keine sind, eine Fiktion von Rind, wo dieses völlig fehlt. Stattdessen ist da bloß Aroma oder beispielsweise „Ribotide“, ein Geschmacksverstärker der japanischen Firma Takeda, der es zum „Marktführer in der Welt der Lebensmittelindustrie“ (Eigenwerbung) gebracht hat. Ribotide ermöglicht, so der Firmenprospekt, eine „Suppe mit stärkerem Geschmack“ zu kochen, bei der „die Gesamtmenge Fleischextrakt durch Ribotide ersetzt“ wird. „Die Kostenersparnis ist offensichtlich“, meint der Prospekt. Da hat er sicher recht. Aber was meint der menschliche Körper dazu?
Der erwartet ja eigentlich Rind, er hat Hunger und Appetit auf Fleisch, er sieht die Suppe schon dampfen, er ist voller freudiger Erwarung. Eine sehnsüchig-angespannte Situation, wie sie der Urahn aller Feinschmecker, Jean Anthèlme Brillat-Savarin, beschrieben hat: Im „Gedächtnis steigen Dinge wieder auf, die einst der Zunge geschmeichelt – die Phantasie glaubt sie vor sich zu sehen: es ist ein Zustand, traumartig. Dies ist nicht ohne Reiz, und wir haben tausend Eingeweihte in der Freude ihres Herzens rufen hören: ‘Welche Lust an gutem Appetite – Notabene, wenn man eines glänzenden Mahles in Kürze gewiss ist!’ Indessen regt es sich überall in der Nährmaschine: der Magen wird empfindlich, die Magensäfte scharf, die inneren Gase ziehen hörbar umher, der Mund füllt sich mit Speichel, und die Verdauungskräfte stehen alle unterm Gewehr, wie Soldaten, die nur noch den Befehl zum Sturm erwarten.*“
Und dann kommt Ribotide.“
* Jean Anthèlme Brillat-Savarin, Physiologie des Geschmacks oder Betrachtungen über das höhere Tafelvergnügen
Hans-Ulrich Grimm, Die Suppe lügt – Die schöne neue Welt des Essens, Knaur 2008, S. 116/117
Belugalinsen mit Senfdressing
Ich habe keine clevere Einleitung außer: geht schnell und schmeckt. An manchen Tagen reicht das ja.
Für ein Persönchen
1 gehackte Zwiebel in
Olivenöl anbraten.
Schwarze Linsen, dreimal so viel
Wasser,
1 Lorbeerblatt und
Meersalz dazugeben und in circa 30 Minuten bissfest kochen. Aus
1 TL Dijonsenf,
1 TL körnigem Senf,
1 TL Weißweinessig und
2 TL Rapsöl ein Dressing herstellen.
Die Linsen mit dem Dressing vermischen, in ein Ramekin füllen, mit
1/2 Kugel zerzupften Büffelmozzarella
belegen und im auf 200° vorgeheizten Ofen für ungefähr 15 Minuten überbacken, bis der Käse leicht gebräunt ist. Mit
gehackter Petersilie und
gerösteten Senfkörnern bestreuen.
Dukka
Ich bin eine Freundin von Dipps und Tunken und Dinge in irgendwas reinstippen, und deswegen gehört seit gestern Dukka zu meinen neuen Kumpels. Damit kann man nämlich prima rumsauen und es schmeckt unglaublich lecker. (Und dauert nur gut sechs Minuten in der Herstellung.)
Eine Handvoll Haselnüsse
bei 180° im Ofen rösten. In ein sauberes Geschirrhandtuch umsiedeln und kräftig gegeneinander reiben, so dass sich die Schalen lösen. River Cottage Everyday, das Buch, aus dem ich das Rezept habe, möchte die Nüsse im Mörser zerstoßen haben; ich habe sie erstmal grob gehackt. In einer kleinen Pfanne
1 TL Koriandersamen und
1/2 TL Kreuzkümmelsamen
bei mittlerer Hitze eine knappe Minute rösten; nur so lange, bis sie anfangen zu duften. Im Mörser zerstoßen. In der gleichen Pfanne nun
2 TL Sesam goldfarben rösten. Alles zusammen mit
1/2 TL Meersalz und
1/2 TL Chiliflocken mischen und zum Schluss noch
eine kleine Handvoll zerrupfte Minze untermischen.
Ich hatte nur getrocknete Minze, schmeckt auch. Nun ein Brotstückchen in Öl tauchen – am besten Raps-, Kürbiskern- oder Walnussöl – und dann ins Dukka. Mein Brot des Tages ist ein Möhrenbrot, das im Prinzip ein Pastinakenbrot ist, nur mit Möhren.
Da liest man so im eigenen Archiv rum und denkt sich …
… das kannste so nicht stehenlassen.
Vor gut einem Jahr ging in der Blogosphäre die Liste der zehn Futtersünden rum. Also zehn Dinge, von denen man eigentlich weiß, dass sie Müll sind, die man aber trotzdem isst oder trinkt, warum auch immer. Meine zehn waren im Dezember 2009 diese hier (längere, erklärende Fassung verbirgt sich unter dem Link):
1. Miracel Whip
2. Das belegte Brötchen vom Bäcker
3. Smileys-Pizza
4. Der Baumstamm von Aldi
5. Nutella
6. Rübensaft
7. 5-Minuten-Terrine/Tassensnack oder wie immer das Zeug heißt
8. Röstzwiebeln aus dem Plastikbecher
9. Alle Kinder-Produkte
10. Ben & Jerry’s
Ich war sehr erstaunt über diese Liste, denn ich kann mich kaum noch daran erinnern, wann ich das letzte Mal Röstzwiebeln aus dem Plastikbecher gegessen habe oder eine 5-Minuten-Terrine. Das Update für die Liste im Januar 2011:
1. Miracel Whip
Steht sogar noch im Kühlschrank, wird aber überhaupt nicht mehr benutzt. Der Kerl hat es eh nie gegessen, ich, wie in der alten Liste zu lesen ist, gerne als Aioli-Ersatz. Seit ich aber kein Fleisch mehr auf meine Sandwiches haue, sondern nur noch Käse und diverses Gemüse, schmiere ich mir gerne Senf in allen Geschmacksrichtungen aufs Brot. Sobald dieser Eintrag geschrieben ist, gehe ich in die Küche und verklappe das Glas, denn inzwischen geht auch selbstgemachte Mayonnaise bei mir ruckzuck. Und ich weiß, was drin ist.
2. Das belegte Brötchen vom Bäcker
Nope, keine Chance. Auch hier kann ich mich kaum daran erinnern, wann ich das letzte Mal eins von den Dingern gekauft habe. Ja, ich schlafe morgens immer noch lieber länger als mir ein Brot zu schmieren, aber fleischlose Brötchen sind meistens Tomate-Mozzarella, und darauf habe ich überhaupt keine Lust. Mal abgesehen davon, dass ich die Berge von Remoulade oder ähnlichem, die sich gerne unter der Scheibe „Putenbrust“ verbargen, noch nie so richtig sexy fand.
3. Smileys-Pizza
Die wird ab und zu noch bestellt, aber längst nicht mehr so oft wie früher, weil ich inzwischen weiß, dass ich in der einen Stunde Wartezeit auf die Lieferung auch selber einen Fladen in den Ofen schieben kann. Und der kommt inzwischen ohne Beef oder Salami oder ähnliches aus und sieht so aus (beim Herrn des Hauses liegt noch Schinken drauf).
4. Der Baumstamm von Aldi
Der Baumstamm kommt mit dem ganzen Weihnachtskram in die Aldi-Märkte, und ich freue mich da jedes Jahr drauf. Eigentlich. 2010 habe ich mich dauernd gefragt, wann denn endlich mein traditioneller Gieper nach dem Zeug einsetzt, wann ich endlich Lust auf die Marzipan-Nougat-Bombe haben werde. Der Weihnachtskram ist schon längst wieder aus den Märkten raus, und ich warte noch immer. Seit gefühlt 20 Jahren das erste Weihnachten, ohne einen Baumstamm zu essen. Einfach weil ich keine Lust mehr auf diese Billigschokolade hatte. Ich glaub’s selber kaum.
5. Nutella
No-one puts Nutella in the corner. (Geht immer. Schmeckt immer.)
6. Rübensaft
Dito.
7. 5-Minuten-Terrine/Tassensnack oder wie immer das Zeug heißt
Näh. Der Kerl hat noch ein paar Tütensuppen im Regal, weil er bei Erkältungen nur von dem Zeug lebt, aber ich rühr den Kram nicht mehr an. Mir geht ja inzwischen selbst die Biogemüsebrühe auf den Zeiger, weil da auch Hefeextrakt drin ist und jede verdammte Gemüsesuppe nach dem Zeug schmeckt (so wie diese hier – ich liebe dieses Foto). Einer der kulinarischen Vorsätze für dieses Jahr: endlich Gemüsebrühe selber kochen. Wozu hab ich denn einen Tiefkühler, verdammt?
8. Röstzwiebeln aus dem Plastikbecher
Warum Fertigzeug essen, wenn es kaum Dinge gibt, die verheißender duften als leicht angebratene Zwiebeln in Butter?
9. Alle Kinder-Produkte
Alle viel zu süß geworden für meinen Gaumen. Auch hier: Ich glaub’s selber noch nicht, aber es ist so. Früher bin ich am Süßigkeitenregal im Supermarkt stehengeblieben und habe ziemlich wahllos Zeug in den Einkaufswagen geschaufelt: Knoppers, Twix, Toffifee, kiloweise Ritter Sport oder Milka und eben die Kinder-Produkte. Heute ist es die 55%ige Vollmilchschokolade von Hachez und zur Abwechslung eine Runde Kaffee-Sahne-Schokolade, gerne die von Aldi oder von Alnatura. Das war’s. Der ganze Kram von oben lockt mich überhaupt nicht mehr. Dafür schaufele ich jetzt wahllos Zeug aus der Obst- und Gemüseabteilung in den Einkaufswagen.
10. Ben & Jerry’s
Siehe „zu süß geworden“. Geht nur noch sehr selten, und danach ist mir meistens schlecht. Ich bin dafür auf den Häagen-Dazs-Geschmack gekommen, auch wenn mir die schönen, feisten Brocken von Ben & Jerry’s fehlen.
Die beiden verlinkten Fotos auf Flickr gehören zu einem neuen Set, das ich seit Anfang Januar befülle: Futter. Ich habe angefangen, meine drei Hauptmahlzeiten zu fotografieren und hochzuladen (meine Zwischendurch-Kekse verschweige ich natürlich), aber das wird wochentags sehr langweilig, morgens fünfmal Müsli mit irgendeinem Obst drin zu fotografieren. Daher knipse ich jetzt nur noch ausgewähltes Zeug; weil ich gerne selber gucke, was ich gegessen habe und weil ich mich meistens sehr darüber freue, was ich gegessen habe.
“Fat people are often supported in hating their bodies, in starving themselves, in engaging in unsafe exercise and in seeking out weight loss by any means necessary. A thin person who does these things is considered mentally ill. A fat person who does these things is redeemed by them.”
Von Two Whole Cakes, formerly known as Fatshionista
Zee Interweb makes me happy
Heute lag auf meinem Agenturschreibtisch ein kleines Amazonpäckchen mit folgender Widmung:
„Und zack! verschickt. Als Dankeschön fürs tolle Bloggen und auch sonst. Statt flattr.“
Vielen Dank an joriste für The Cider House Rules; ich habe mich doppelt gefreut, weil ich solche Kausalketten extrem lustig finde.
Nach dem Telefonat mit der Lektorin, als sie mir sagte, in welchem Segment ich in den Buchläden lande, steht fest, was demnächst auf meinen Visitenkarten steht:
Anke Gröner
Schreibt unterhaltsame Sachbücher für die Frau.
Und Autokataloge.
Jojo sagt nichts als die Wahrheit.
Ein Preis, ein Preis!
Die Kochbanausen haben zwei anderen Blogs und mir freundlicherweise einen Award verliehen. Vielen Dank – den Preis gebe ich natürlich gerne weiter. Erstmal ein paar Regeln:
„Dir wurde der Award verliehen und du möchtest ihn gerne weitergeben?
Erstelle einen Post, in dem du das Liebster-Blog-Bild postest und die Anleitung reinkopierst. Außerdem solltest du zum Blog der Person verlinken, die dir den Award verliehen hat. (Tut mir leid, aber ich bringe es nicht übers Herz, ein Bild zu posten, auf dem „der Blog“ steht.)
Danach überlegst du dir drei bis fünf Lieblingsblogs, die du ebenfalls in deinem Post verlinkst.
Liebe Bloggergemeinde: Das Ziel dieser Aktion ist, weniger bekannte, gute Blogs ans Licht zu bringen. Deswegen würde ich euch bitten, keine Blogs zu posten, die ohnehin schon täglich 3.000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger und Leute, die zwar schon ne Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind.”
Ich gebe den Preis weiter an folgende Foodblogs:
– Fooducate schreibt mir manchmal zu sehr über nutrition und Kalorien, hat aber durchaus eine Menge Spannendes zu bieten, was die lustige Nahrungsmittelchemie angeht. Und sinnvolle Schaubilder.
– What Katie Ate hat die schönsten Fressbilder aller Fressbilder. Niemals hungrig hinklicken. (Ja, das gilt für alle Foodblogs, aber für das hier ganz besonders.)
– Kein Blog, aber meine liebste Kolumne, wenn es um vegetarische Rezepte geht: Yotam Ottolenghi im Guardian.
Alle anderen Kochblogs, die sich in meiner Blogroll tummeln (die ich auch dringend mal wieder überarbeiten müsste), finde ich eigentlich in jeder anderen Kochblogroll auch wieder, deswegen habe ich keine wirklich unbekannten Schätze oder Blogs mit zwei Leser_innen anzubieten. Trotzdem: schöne Idee. Weitermachen.
“Many of the recipes in the 1933 edition of the Good Housekeeping Cook Book called for white sauce, the late-nineteen-century mainstay upon which most middle-class men had been brought up, slathered on fish, vegetables, and even meat. There were recipes for three different kinds of the glutinous concoction (thin, medium, and thick) and for nine other sauces using it as a base, including tomato sauce, which was white sauce mixed with a can of condensed tomato soup and baking soda. “Curry Sauce” was two cups of white sauce with apples and a mere one and a half teaspoons of curry powder, barely enough to color it faint yellow. (…) The few “foreign” recipes seemed to be there mainly to emphasize the cook-books recommendation that canned goods should be used wherever possible. “Veal Goulash” contained no paprika but required one-half cup of sweet bottled chili sauce and an equal amount of grated “American” (i.e. processed) cheese. Beef goulash was also devoid of paprika but did call for sugar.
The taste for sweetness in main courses – often remarked upon by foreign observers – is not surprising, for the Depression saw no letup in the steady growth of the much-vaunted American sweet tooth. (…) This was reflected in home cooking – or at least in the books that told Americans how to do it. (…) Most of the salads were sweet, with canned fruit, bottled mayonnaise (which was sweet; there was no recipe for the real thing), and/or French dressing. One version of the latter was made of oil, vinegar, and sugar, while the other (particularly recommended for salad) contained sugar, ketchup, chili sauce, and “condiment sauce”. Garlic, on the other hand, was treated only slighly less cautiously than arsenic.”
Harvey Levenstein, Paradox of Plenty – A Social History of Eating in Modern America, University of California Press, 2003 (Revised Edition), p. 36/37
Cipolline in agrodolce
Oder so dass ich es verstehe: süßsaure Zwiebeln und Weintrauben. Das Rezept stammt aus VegItalia und sieht im Buch weitaus weniger braun aus, eher glasig-golden. Ich bin beim Karamellisieren anscheinend etwas zu enthusiastisch gewesen.
Für vier Portionen
1 TL Kristallzucker
in einer tiefen Pfanne karamellisieren lassen. Ich habe gewartet, bis der Zucker golden wurde; vielleicht muss man die restlichen Zutaten schon dazuwerfen, sobald er sich verflüssigt. Ich werde das nochmal zubereiten (weil: lecker), dann editiere ich hier lustig rum. Weiter: Zum Zucker nun
15 g Butter und
2 Lorbeerblätter zügig einrühren und dann
450 g Bortonni-Zwiebeln geben.
Bortonni-Zwiebeln sind kleine, flache Zwiebeln, die auch durch Schalotten oder große Frühlingszwiebeln ohne Grün ersetzt werden können. Die Zwiebeln einige Minuten dünsten und dann mit
50 ml Weißwein ablöschen und mit
Meersalz und
schwarzem Pfeffer würzen.
Die Pfanne abdecken und alles 20 Minuten köcheln lassen. Dann
100 g rote Trauben, entkernt und halbiert,
dazugeben. Weitere zehn Minuten offen köcheln lassen. Die Lorbeerblätter entfernen, abschmecken und nach Geschmack mit
1 Bund gehackter Petersilie
kalt oder warm servieren. Ich habe dazu die äußere Hülle der Zwiebeln entfernt, weil sie mir etwas sehr dunkel vorkam. Auch die im Buch erwähnte Flüssigkeit, die verkochen soll, habe ich schmerzlich vermisst. Mein Weißwein war quasi schon verkocht, als er am Pfannenboden ankam. Trotzdem hat das Gericht wirklich gut geschmeckt, auch wenn es optisch eher rustikal geworden ist.
Pastinakenbrot
Mal wieder ein Rezept aus River Cottage Everyday, in das ich viel zu selten gucke, denn es kommt meist mit recht wenigen ausgefallenen Zutaten aus und bietet trotzdem immer etwas für mich Neues. Heute: ein Brot aus Pastinaken. Unter anderem.
1 große Zwiebel, grob gehobelt, in
1 EL Raps- oder Sonnenblumenöl
bei mittlerer Hitze für circa zehn Minuten dünsten; die Zwiebeln sollen nur leicht Farbe annehmen. In einer Schüssel
175 g geschälte, geriebene Pastinaken (das waren bei mir zwei dicke) mit
50 g geriebenem Parmesan,
175 g Mehl, Type 405,
3 TL Backpulver,
1 TL Thymian,
1/2 TL Meersalz und
schwarzem Pfeffer vermischen. Die Zwiebeln dazugeben und dann
1 Ei, leicht verquirlt, und
2 EL Milch.
Ich habe das holzige Innere der Pastinaken entfernt, bevor ich sie gerieben habe. Im Buch steht nichts davon, muss also vielleicht nicht sein.
Die Masse in relativ kurzer Zeit zu einem weichen Teig verarbeiten. Nicht zu viel kneten; die Zutaten sollen sich nur gut verbinden. Notfalls noch einen weiteren Esslöffel Milch dazugeben (war bei mir nicht nötig). Zu einem kleinen Laib formen und im auf 180° vorgeheizten Ofen für 40 bis 45 Minuten backen. Die Kruste sollte sich leicht goldbraun gefärbt haben. Kurz abkühlen lassen und am besten ofenwarm servieren.
Das Brot ist recht klein, so dass es zwei sehr hungrige Menschen locker während einer Mahlzeit verspeisen können. Was ziemlich sicher passieren wird, denn gerade warm und mit etwas Butter und Salz ist es unwiderstehlich. Die Pastinaken schmecken ein bisschen süßlich, der Thymian gibt einige würzige Spitzen, und die feste Kruste würde ich heiraten. Gleich nochmal machen.
Frisch auf den Müll
45 Minuten über die gigantische Verschwendung von Lebensmitteln. Und damit ist nicht der eine gut gemeinte Salatkopf gemeint, den wir einkaufen und nach ein paar Tagen ungegessen wegwerfen, sondern Unmengen von frischen Lebensmitteln, die noch nicht einmal den Weg zum Verbraucher gefunden haben, sondern gleich im Müll landen.
Ein paar Minuten verbringt der Film auf dem weltgrößten Agrargroßmarkt der Welt in Paris, aus dessen Müll sich auch die Pariser Tafeln bedienen. Noch mehr als die acht Tonnen Orangen, die in diesem kleinen Ausschnitt weggeschmissen werden, haben mich die Berge von frischem Fisch und Meeresfrüchten geärgert, die ebenfalls verklappt werden. Allmählich ahne ich, warum die Weltmeere immer leerer werden.
Einer der letzten Sätze im Film lautet: „Die Mengen an Lebensmitteln, die in Europa und Nordamerika weggeworfen werfen, würden dreimal reichen, alle Hungernden dieser Welt zu ernähren.“
Mehr zum Film auf Taste the Waste.
YouTube-Direktlinks: Teil 1, Teil 2, Teil 3.
(via nutriculinary und Isabel Bodgan)