Töfftöffs mit Blingbling

Kleiner Reisetipp fürs Wochenende: Das neue Mercedes-Benz-Museum, das sich im Original mit/ohne Deppenbindestrich schreibt, ist trotz des Rechtschreibfehlers über dem Eingang einen Besuch wert. Zum Beispiel wegen der futuristischen Fahrstühle mit Geräuschen oder des kitschigen Papamobils (weiße G-Klasse mit goldenen Radkappen, igitt) oder – mein persönliches Highlight – des kleinen Filmchens in dem Raum, in dem es um Sicherheit ging: zwei Kerle mit schönsten Hans-Jochen-Vogel-Hornbrillen sitzen in einem Benz, fahren auf ein Hindernis, der Fahrerairbag öffnet sich – und die beiden Jungs gucken so dermaßen stoisch-unbeeindruckt, als würden sie eine Fliege verscheuchen. Auch nett: die Steilkurve, auf der eine Menge Rennfahrzeuge montiert wurden und der eine Wand gegenüber steht, auf der mit Blattgold diverse Rennfahrernamen stehen. Auf einer Leiste darunter stapeln sich Pokale aller Größen, so nach dem Motto, ach Gott, was ha’m wir alles schon gewonnen. Und natürlich stehen überall die ganzen wunderschönen alten Prachtkarossen, die doppelt so groß sind wie mein Badezimmer.

Im obligatorischen (und verdammt großen) Museumsshop gibt es nachgedruckte Kataloge einiger Klassiker zu kaufen (z.B. von dem hier). Ich hab ein paar durchgeblättert und mich zum wiederholten Male gefragt, wozu ich mir eigentlich so viel Mühe gebe. In den meisten alten Teilen steht nämlich wortwörtlich drin, was wir heute sagen wollen, es uns aber nicht mehr trauen: „Geschaffen für einen Kreis glücklicher Menschen, die der Erfüllung ihrer Wünsche keinerlei Schranken setzen wollen.“

Ich könnte jetzt auch noch ein bisschen über unseren Werksbesuch erzählen, von den riesigen Stahlpressen und den wuseligen Robotern und den Dutzenden von S-Klassen, die an uns vorbeizuckelten, auf dem Fließband, das sich 2,5 Meter pro Minute bewegt, und dem fies pathetischen Werksfilm, bei dem ich fast geheult hätte, als ein Muttchen den blitzenden Stern auf eine Motorhaube geschraubt hat, aber ich habe das Gefühl, dass die Kombination „Werbung“ und „Auto“ in der Blogosphäre gerade nicht unbedingt goutiert wird.

(I’m lovin’ it.)

don’t you know I’ll be your substitute

Jetzt neu: Bei Seelengrummeln nicht wie gewohnt zwei Tafeln Schokolade in zehn Minuten einatmen, sondern stattdessen lieber auf die Driving Range fahren und 100 Bälle in die Gegend zimmern. Nach spätestens 80 sind meine Arme viel zu fertig, um noch eine Ritter Sport zu knicken.

Rumor has it …

Die Grundidee hinter Rumor has it … (Wo die Liebe hinfällt) ist eigentlich ganz clever: Der Film geht davon aus, dass die Geschichte hinter The Graduate (Die Reifeprüfung) eine wahre ist – dass es also irgendwo in Kalifornien eine Familie gibt, die die Blaupause für diesen Film war. Genau diese Familie lernen wir in Rumor has it kennen.

Das Dumme an diesem Film ist, dass die hübsche Grundidee ziemlich zu Tode geritten wird. Jennifer Aniston spielt Sarah, die so damit beschäftigt ist, sich selbst zu finden, dass sie ihrem Verlobten dabei untreu wird und das ausgerechnet mit dem Kerl, mit dem schon ihre Mutter und ihre Großmutter (Shirley MacLaine) geschlafen haben. Damit wäre dann auch die Pointe geklärt – nur leider kommt die schon in der Mitte des Films. Danach gibt’s noch die typischen Beziehungsprobleme, die aus dem Treuebruch resultieren, und die übliche Familienversöhnung, aber ansonsten passiert nichts wirklich Spannendes mehr. Da hilft es auch nicht, dass Aniston ganz passabel agiert, Kevin Costner sich als generationsübergreifender Gigolo sehr zusammenreißt und Shirley MacLaine sowieso alles an die Wand spielt.

Just Like Heaven

Ooohh, zuckersüßer Mädchenfilm, bei dem ich ungefähr fünfmal angefangen habe zu heulen: vor Rührung, vor Glück, vor Angst, dass was total Böses passiert, du … Just Like Heaven (Solange du da bist) ist einer von diesen Filmen, die man am liebsten auf einer Teenie-Community besprechen würde, mit ganz vielen sich umarmenden Smileys und hüpfenden Herzchen.

Die Story: Elizabeth (Reese Witherspoon, Schnuffelgarantin par excellence) ist Ärztin, Workaholic und auf dem Weg zu einem Blind Date, das ihre Schwester eingefädelt hat, als sie bei einem Autounfall verunglückt. Schnitt auf David (Mark Ruffalo, rehbraune Knuddelaugen), der ihr Appartement mietet, um über seine Ex-Frau wegzukommen. Und wer steht plötzlich in Davids Wohnzimmer? Elizabeth – oder immerhin ihr Geist, der sich noch nicht von dieser Welt verabschieden möchte. Man ahnt, wie’s weitergeht – und man hat komischerweise gar nichts dagegen, wie’s weitergeht. Die beiden Hasen verlieben sich so rührend ineinander, dass man sich gar nicht dagegen wehren kann, total zugeschmust zu werden. Natürlich gibt’s ein Happy End (das wäre ja noch schöner), und ich konnte zum sechsten Mal heulen. Hdfgdl :-))))) *

(* Hab den Film ganz doll lieb. Hihi. Willst du mit mir gehen, ja, nein, vielleicht?)

The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Warderobe

Gelungene Verfilmung der Buchvorlage von C. S. Lewis. The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Warderobe (Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia) erzählt die Geschichte der Geschwister Peter, Edmund, Susan und Lucy, die in einem verzauberten Wandschrank ein Fantasiereich entdecken, in dem durch die White Witch ständiger Winter herrscht. Eine alte Prophezeiung besagt aber, dass vier Menschen (genauer gesagt: sons of Adam und daughters of Eve) dieses Fantasiereich Narnia retten und die Hexe besiegen werden.

Dem Film wurde im Vorfeld vorgeworfen, wildeste christliche Propaganda zu sein, und wenn man sich ein bisschen anstrengt, kann man auch eine Menge biblischer Anspielungen entdecken – angefangen natürlich bei der sehr offensichtlichen Bezeichnung des Menschengeschlechts. Wenn man sich aber nicht anstrengt, kann man sich ganz einfach in einer fantasievollen Geschichte verlieren, die sehr geradeaus erzählt wird, genauso kindgerecht und charmant wie das Buch. Da gibt es putzige Biber, simpel gestrickte Faune, heldenhafte Löwen und Zentauren, alle Tiere können sprechen, und die wohlerzogenen Kinder sagen dauernd „bitte“, „danke“ und „Sir“, ganz so, wie man sich das wünscht.

Das letzte Drittel des Films ist nicht mehr ganz so kindgerecht, denn dann zieht das Gute gegen das Böse zu Felde. Uns werden zwar blutige Details erspart, aber wenn ich sechs Jahre alt wäre, wär mir das schon zu viel Gewalt gewesen. Aber vielleicht wollte ich auch einfach nur das Biberpärchen noch mal sehen, das sich so schön in den Haaren, pardon, im perfekt gepixelten Fell liegt. The Lion, the Witch and the Warderobe ist sehr viel schlichter als zum Beispiel Lord of the Rings, aber der Film richtet sich meiner Meinung nach auch eher an ein jüngeres Publikum. Dafür war er sehr gut gemacht, ziemlich unterhaltsam und ein typischer Familienfilm. Ein bisschen frecher hätte es für meinen Geschmack ruhig sein können, aber die literarische Vorlage ist eben auch so betulich. Und irgendwie ist auch genau das der Reiz des Buchs – und des Films.

Wie Boris Becker in dem seinem Wohnzimmer

Da ich meine Einträge immer etwas zeitversetzt poste, hier eine kleine Zeitkapsel: Es ist jetzt Samstag, 20. Mai, halb drei Uhr nachmittags, ich bin nassgeregnet, durchgeschwitzt, am Verdursten, meine Schultern und Füße und Unterarme tun weh, ich möchte jetzt sofort ein heißes Bad und eine Massage haben – und ich bin wahnsinnig gut gelaunt. Oder anders: Ich habe eben zum ersten Mal „richtig“ Golf gespielt.

Ich weiß nicht, wie andere Clubs ihre Anfängerkurse durchführen; bei uns (huch, ich identifiziere mich schon mit einem Golfclub – Zeit, sich über eine Mitgliedschaft Gedanken zu machen) wird man erstmal langsam angefixt. Ich persönlich habe jetzt insgesamt 16 Stunden mit einem Pro auf der Driving Range verbracht, im Übungsbunker, auf dem Übungsgrün und auf einem einzigen Übungsloch, an das man sich ungefähr 50 Meter ranspielen kann. Wir blöden platzreifelosen Anfänger dürfen nienienie auf den richtigen Platz; wir dürfen ihn nur sehnsuchtsvoll anhimmeln – wie er unschuldig daliegt, verheißungsvoll und leer, hinter dem Zaun der Driving Range oder an der Straße, die zum Clubhaus führt. In den letzten Wochen habe ich mehr und mehr die Spieler beneidet, die einfach parken, ihre Taschen schultern und zum Loch 1 marschieren, das direkt hinter dem Clubhaus anfängt. Ja, genau da, wo ich sie sehen kann, wenn ich auf dem Übungsgrün stehe und danebenputte.

Aber Freitag bin ich zum ersten Mal ein Fairway runtergelaufen. Da fand nämlich unser Etikettekurs statt. Beim Golf gibt es nicht nur diverse Regeln, an deren Formulierungen ich mir immer noch mein Hirn verbiege, sondern auch die so genannte Etikette. Das sind teilweise Nettigkeiten wie Spielergruppen, die schneller spielen als man selbst, durchzuwinken, oder Gute-Kinderstube-Regeln wie „Verlass den Platz so wie du ihn vorgefunden hast“, was bedeutet, dass man Pitchmarken auf dem Grün ausbessert oder den Bunker harkt, wenn man darin geschlagen hat. (Pitchmarken sind hässliche Dellen, die ein Ball hinterlässt, der aufs Grün geflogen kommt. Die bessert man mit einer Pitchgabel aus, indem man den Rasen auflockert, so dass die Graswurzeln wieder anwachsen können.)

Wir hatten beim Kurs zwei Golfspieler, die ein, zwei Löcher gespielt haben und dabei so richtig schön alles falsch gemacht haben was ging, und wir durften nach ihren Schlägen aufzählen, was wir alles an Fehlern entdeckt hatten. Das ganze war ziemlich amüsant, auch wenn es etwas demoralisierend war, einem Zwölfjährigen mit Handicap 22 zuzugucken, wie er einen Ball gefühlte 200 Meter weit den Platz runterprügelt.

Für dieses nette Laienschauspiel sind wir dementsprechend auf den Platz gegangen. Und ich habe mich auf den ersten Metern wie Bobbele in Wimbledon gefühlt. Nach den ganzen Probestunden unter Aufsicht und meinen diversen Übungseinheiten alleine war ich endlich, endlich, endlich auf dem Platz. Das Fairway war vor kurzem gemäht worden, so dass alles nach frischem Gras duftete. Es nieselte leicht, was mir persönlich lieber ist als knallende Sonne, und der Wind verwehte die meisten Unterhaltungen in der Gruppe, so dass es sich wie ein kleiner, zügiger Spaziergang mit Hintergrundgemurmel anfühlte. Und ich war komischerweise sehr ergriffen. Wahrscheinlich weil ich mich eben seit Wochen auf diesen Augenblick gefreut hatte.

Und einen Tag später durfte ich dann endlich nicht nur auf dem Gras gehen, sondern auch darauf spielen. Unsere letzte Stunde mit unserem Pro war da, und wir haben vier Löcher gespielt. Meist nicht vom Abschlag aus, denn natürlich brauchen wir Anfänger ungefähr achtzigmal so viele Schläge wie jemand, der schon etwas länger weiß, was er da tut. Um die Gruppen, die hinter uns kamen, nicht unnötig aufzuhalten, haben wir den Weg zur Fahne etwas verkürzt und mitten aus dem Fairway abgeschlagen. Dazu kamen zum ersten Mal die Tees zum Einsatz und ebenfalls zum ersten Mal unsere eigenen Bälle, den bisher hatten wir ja nur die knallgelben Rangebälle. Wieder was gelernt: Man braucht zum Golfen nicht nur die Schläger, sondern eben auch Bälle. Und Tees. Und eine Pitchgabel. Und einen Stift, um seinen Ball zu kennzeichnen, denn natürlich kann es vorkommen, dass mehrere Leute die gleiche Marke spielen. Und man braucht einen Ballmarker, um seinen Ball auf dem Grün zu markieren. Bei mir ist es ein Dime, ein amerikanisches 10-Cent-Stück. Aber wenn man das alles hat, kann es theoretisch losgehen.

Also los. Wir waren zwei Kerle und zwei Mädels in der Gruppe, und ich wusste bis heute nicht, wie gut oder schlecht die anderen spielen. Man steht zwar in den Stunden direkt nebeneinander auf der Range, aber man ist so auf sich selbst und seinen Schwung konzentriert, dass man wirklich nicht nach rechts oder links guckt. Was gut für den Hinterkopf ist, wenn man selbst einen Ball völlig vergurkt und hofft, dass es niemand gesehen hat. Wahrscheinlich hat es wirklich niemand gesehen, weil niemand drauf geachtet hat.

Aber jetzt auf dem Platz war das natürlich anders. Ich durfte als erstes ran – und auf einmal war ich widerlich nervös. Ich hatte mich vorher nicht großartig warmgemacht, keine Übungsbälle geschlagen, und plötzlich stand ich auf einem Golfplatz (AUF EINEM GOLFPLATZ, VERDAMMT) anstatt auf einer glatten Kunstrasenplatte mit einer 200 Meter breiten Range vor mir, vier Leute guckten mir erwartungsvoll zu, vor mir lag ein Ball mit einem krakeligen „A“ und dreißig Logos auf einem Tee, eine 50 Meter schmale Bahn mit links der Elbe und rechts einem Wäldchen schüchterte mich ein, ich hatte das Eisen 7 in der Hand, und ungefähr 150 Meter vor mir flatterte eine kleine weißrote Fahne im Wind. Zwei Sekunden lang hatte ich das Gefühl, noch nie dieses komische Ding da in meiner Hand benutzt zu haben, aber dann hat sich mein Körper daran erinnert, was er sonst so macht, wenn ich dieses Ding in der Hand habe. Ich habe also meinen Griff angesetzt, den Schläger nochmal senkrecht hochgenommen (hab ich mir irgendwie angewöhnt, diese Bewegung), dann den Schläger weit genug vom Ball weggesetzt und dabei ausgeatmet. Den Rückschwung gemacht, locker nach vorne zum Probeschlag durchgeschwungen, Gesicht zur Fahne. Atmen. Jetzt den Schläger an den Ball. Augen auf den Ball. Nicht lange nachdenken, ruhig zurückschwingen, Arm gerade lassen, den Impuls aus der Hüfte geben, die Arme folgen ganz einfach, ohne Kraft nach vorne schwingen – und plötzlich hörte ich das gewohnte „Klack“, wenn das Eisen den Ball richtig trifft und sah dem Ball zu, wie er in einem wunderschönen Bogen geradeaus in Richtung Fahne flog.

„Great shot, Anke!“ (Habe ich erwähnt, dass mein Lehrer Amerikaner ist? War ja zu erwarten bei Frau Gröner.) Ich muss ziemlich dummselig geguckt haben, als ich zu meiner Tasche zurückging. Dieser Schlag hatte sich so großartig angefühlt, dass ich noch minutenlang gegrinst habe. Und wie gut er war, habe ich gesehen, als die anderen geschlagen bzw. es versucht haben. Ein Kerl und ich haben relativ ordentlich gespielt, während die anderen beiden jeden dritten Ball nicht mehr wiedergefunden haben bzw. irgendwann einfach abgeschenkt haben, weil es zu lange gedauert hätte. Wir haben ein Par-4-Loch ganz gespielt, also vom Abschlag bis zum Einlochen, und ich komme immer noch nicht darüber weg, dass ich dafür nur 5 Schläge gebraucht habe. Okay, ein Loch vorher habe ich ungefähr 17 Schläge gebraucht und einen Ball aus dem Bunker direkt wieder in den Bunker gewürgt, aber egal. Ich fand mich für das erste Mal ziemlich klasse und bin jetzt etwas beruhigter, was die praktische Prüfung angeht. Vielleicht habe ich bis dahin auch die Stableford-Zählweise verstanden, nach der unser Platzreife-Turnier ausgetragen wird. Drückt mir die Daumen. Nächsten Samstag bin ich entweder verdammt gut gelaunt – oder richtig pissig.

(Dieser Eintrag steht auch auf Golfers Delight)

Mir wurden bisher bloß doofe Communitys, Filmforen oder Mobiltelefone zum Testen angeboten, was mich alles nicht interessiert, aber immerhin wurde ich in einer Mail als „VIP-Blogger“ bezeichnet (uah)

Ich wahre weiterhin meine richtige Mischung aus Nähe und Distanz und freue mich über den bisher besten Kommentar zum Opel-Bloggen.

The saddest thing I own is Karl’s last e-mail because it is Karl’s last e-mail.

(via kathleen)

Liebes Radio Eriwan, …

„Hallo Anke,

ganz großartig die Golfartikel! Nicht zuletzt deswegen habe ich mich jetzt auch getraut, mal den Golfschläger in die Hand zu nehmen, schließlich ist bei mir um die Ecke ein öffentlicher Platz, und das macht so einen Spaß, bei Sonnenuntergang ein paar Bälle in die Botanik zu kloppen. Und ich denke, ich werde tatsächlich demnächst einen Anfängerkurs mitmachen, die dort für wenig Geld angeboten werden. Herrlich übrigens der Vergleich mit der Bratpfanne; ich bin ja bereits froh, wenn ich den Ball treffe und dieser ungefähr auch in die Richtung fliegt, die ich mir so vorgestellt habe. Was mich natürlich keineswegs daran hindert, schon mal über eine mögliche Berufskarriere als Golfprofi nachzudenken…

Auf jeden Fall wollte ich mich für diese wunderbaren Artikel bedanken. Oh, und bitte mehr davon, gell?

Viel Spaß noch beim Golfen und liebe Grüße aus Berlin von Hendrik

„Liebe Anke,

dein Blog ist toll. Zumindest gewesen. Nein: Immer noch.

Aber diese neuerdingse Golffixierung ist doch recht ”¦ hm ”¦ elitär? Jedenfalls nicht mehr so interessant. Für mich wenigstens.

Wie lange dauert das denn noch ”¦?

Liebe Grüße
Matt

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Generation Golf

Ich fühle mich in meine Jugend zurückversetzt, in die Zeit der theoretischen Führerscheinprüfung. Nur viel schlimmer. Denn ich büffele zurzeit Golfregeln. Und so schön das Spiel ist – seine Regeln sind von analfixierten Beamten mit verdammt schlechter Laune festgelegt worden. Allein die Formulierung „loser hinderlicher Naturstoff“ für z.B. Äste oder auch Maulwurfshügel (aber keine aufgeworfene Erde von einem Hund – glaube ich wenigstens, aber selbst jetzt, wo ich drüber nachdenke, wüsste ich nicht mal, wo ich nachgucken sollte) lässt mich ob ihrer Geschäftsmäßigkeit zusammenzucken.

Ich klicke mich außerdem seit einigen Tagen durch das Regelquiz des VcG, der Vereinigung clubfreier Golfspieler, und staune immer wieder über die beknackten Fragen. Wahrscheinlich wird alles einleuchtender und sinnvoller, wenn man ein paar Runden (oder ein paar Jahrzehnte) gespielt hat, aber im Moment findet mein Kopf noch nicht die rechte Logik, die er braucht, um sich alle Kleinigkeiten zu merken. Ball reinigen – ja, nein, warum nicht und wann? Begrenzungspfosten rausziehen, um vernünftig schlagen zu können – bei Wasserhindernis erlaubt, bei Ausbegrenzung nicht? Sand nur auf dem Grün straflos entfernen, sonst nicht? Eine Zigarettenschachtel darf ich straflos aufheben, eine Bananenschale nicht? WTF? Ich hab mir jetzt kurzerhand ein Buch mit allen Fragen und Antworten für die Multiple-Choice-Prüfung bestellt; die werden jetzt strunzdumm auswendig gelernt und fertig. Leck mich, Logik. Ich will doch nur spiel’n, uh-huuuu.

Und noch ein fieser Flashback zum süßen Vogel Jugend (bin ich froh, dass das Vieh tot ist): Unser Golflehrer hat uns freundlich bescheinigt, dringend in eine Oberbekleidung mit Kragen zu investieren, weil manche Clubs allergisch auf klassische T-Shirts auf dem Platz reagieren. Dass ich nicht in Jeans spielen soll, ist mir klar, und das finde ich auch okay. Aber dass ich nach 1987 nochmal ein Poloshirt kaufen würde, hätte ich nicht gedacht. (Jetzt schnell noch Burlington-Socken dazu besorgen. Und den grünen Benetton-Beutel.)

Jonathan Gibbs vom Guardian schreibt über die verschiedenen Bezeichnungen für Filmfortsetzungen: Short cuts: the sequel’s revenge.

„Back in the mists of celluloid time, the title just wasn’t an issue. The Thin Man was followed by After the Thin Man and Shadow of the Thin Man, The Pink Panther “Returned” and “Struck Again”, and Tarzan quite happily shared the bill with The Huntress, The Amazons and The Leopard Woman.

In 1974, though, things changed. Francis Ford Coppola thought it unnecessary to burden his follow-up to The Godfather with anything more fancy than Part II, and suddenly numbers were all the rage. The following year, we had French Connection 2 (and Emmanuelle 2). Then came the 1980s, and the sequel ran riot, as the studios realised that they could churn out any old copycat rubbish for the increasingly young audience, and they didn’t even need to think up a new name for it. (…)

Ah, yes, the colon, denoting the filmic subtitle. Lynne Truss may have been spurred into action by Britain’s appalling grammar, but in LA the colon has never had to fear extinction. Speed 2: Cruise Control. Charlie’s Angels: Full Throttle. Jaws: The Revenge. Highlander 2: The Quickening. The colon shows Hollywood at its most conflicted. The first half of the name is intended as reassurance: things are the same as they ever were. The second half implies that no, after all, things have moved on. In fact, they have got better.“

Ist es eine Rakete? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist Pimmel-Man!

Ich habe einen Notizzettel-Block in meiner Küche liegen, auf dem ich im Laufe der Woche meine zu tätigen Einkäufe für den Großkampfsamstag aufschreibe. Nach über zwei Jahren hat der Kerl diesen Block entdeckt. Was zur Folge hat, dass ich neuerdings auf meinen Einkaufszetteln manchmal gemalte Herzchen finde – hinter dem Eintrag „Käse“, den ich für ihn im Kühlschrank habe und nicht für mich (den Käse, nicht den Eintrag). Total süß, du, echt jetzt. Aber dass du neuerdings meine Zettel mit überproportionierten männlichen Geschlechtsteilen verzierst, wenn nichts Besonderes für dich drauf steht, findet nicht unbedingt meinen Gefallen.

(Außerdem sehen deine Dödel wie die hüpfenden Penisse (vulgo: Goombas) aus Mario Party aus.)

… left the building?

Was ist denn eigentlich mit dem Wohnzimmer los? Hab ich was verpasst?

Merke: Jeden Tag deine Blogroll absurfen. Nicht jede Woche. Sonst ist wieder einer von deinen Lieblingen weg und du merkst es nicht mal. Oder kriegst einen großartigen Abschiedspost nicht mit.

(Edit: Danke für die Mail: Das Wohnzimmer steht jetzt hier. Noch mit Baustellenschild allerdings.)

Falls irgendjemand von meinen geschätzten Lesern mehr über Golf weiß als ich (keine Kunst), hätte ich da ein paar Fragen.

Ich bin ja Vegetarier. Wenn ich einen Menschen schlachten würde, ich wüsste gar nicht, wie man den richtig zubereitet. Wahrscheinlich würde ich meine Mutter anrufen.