Lost

Alles ok bei etc.pp. und ppt?

Frau Lu mag meine Heimatstadt nicht

„Hannover wird völlig unterschätzt; das ist echt nett da.“

„Ich hatte mal nen Freund in Hannover, der hat sich umgebracht.“

Superstar

Tony: „Wie würdest du dich als Maria Magdalena fühlen?“

Anke: „Öhm … du hast den Song jetzt aber nicht wegen meines Shirts rausgesucht, oder?“

(Endlich mal ein Lied, an dem ich mir nicht die Stimmbänder ausbeiße. Manchmal denke ich, ich hätte einfach weiter ohne Sinn und Verstand zu Duran Duran im Bad mitgröhlen sollen, anstatt mich an Musicals zu vergehen.)

Raising Helen

Ich hatte mich ja letzte Woche so schön über das dämliche Frauenbild in The Stepford Wives aufgeregt. Diese Woche rege ich mich dafür über das noch dämlichere Frauenbild in Raising Helen (Liebe auf Umwegen) auf. Mal sehen, was nächste Woche kommt.

In Raising Helen spielt Kate Hudson eine niedliche Blondine, die als Modelagentin arbeitet, nachts gerne ausgeht und Kerle abschleppt, viel zuviel raucht und Kaffee trinkt und augenscheinlich ne Menge Spaß an der Sache hat. Bei einem Autounfall kommen ihre ältere Schwester und deren Mann ums Leben, und anstatt dass die beiden ihre drei hinterbliebenen Kinder zur vernünftigen Schwester (Joan Cusack) geben, kriegt die kleine Kate die Racker. Natürlich findet sie das nicht toll, aber, hey, irgendwie geht’s dann doch, und bevor man sich’s versieht, ist sie keine toughe Agentin mit einem Appartement in Manhattan mehr, sondern verkauft glücklich lächelnd Gebrauchtwagen und lebt mit der Brut in Queens. Und um ihr Glück – und mein ungläubiges Stöhnen vor dem DVD-Player – perfekt zu machen, lacht sie sich auch noch einen – Achtung – Pastor als Gespielen an und hört mit dem Rauchen auf. Ich wette, der Bible Belt der USA hatte ne Menge Spaß an dem Film.

Das, was mich so angenervt hat, war nicht, dass Helen es plötzlich toll findet, Kinder zu haben. Ich kenne selbst Leute, die sich vehement dagegen gesträubt haben, und als es dann doch irgendwie passiert ist, wurde gleich noch ein zweites nachgeschoben. Scheint also irgendwas dran zu sein an der Reproduktion. Nein, das, was mich so genervt hat, war ihre eigene Aussage, dass sie plötzlich weiß, wer sie ist, seit die Pratten ihr Leben so bereichern. Vorher war sie also nur eine doofe Nuss, die Karriere gemacht hat, weil ihr einfach nichts Besseres eingefallen ist? Erst jetzt, wo sie ihr Leben total umkrempeln musste (und das in meinen Augen nicht unbedingt zum Besseren), fällt ihr auf, dass sie eigentlich schon immer einen mies bezahlten Job haben und ihr verschüttetes Mama-Gen entdecken wollte? Och nee.

(Nebenbei: Was ist aus John Corbett geworden? Hier darf er den kuscheligen Pastor geben, nachdem er in My Big Fat Greek Wedding ja auch schon der Schwiegermuttertraum war. Ich will den philosophischen Radiomoderator aus Northern Exposure wiederhaben, verdammt. Ach, eigentlich will ich die ganze Serie wiederhaben.)

Before Sunset

Ich muss gestehen, ich habe Before Sunrise nie gesehen. Wenn ich die Vorgeschichte gekannt hätte über das anscheinend herzzerreißende erste Treffen der beiden Hauptpersonen (Ethan Hawke und Julie Delpy) vor neun Jahren, die sich nach einer Nacht trennen, ohne Adressen oder Telefonnummern auszutauschen und die ein weiteres Treffen sechs Monate später verpassen, hätte mir Before Sunset vielleicht besser gefallen. So aber waren die beiden nur labernasige Schablonen, die sich fast eine Stunde lang im Smalltalk üben, den ich so schon um Einiges interessanter auf Partys gehört habe, selbst bevor die Leute betrunken und redselig wurden. Erst nach fast 60 Minuten kam ein bisschen Ehrlichkeit ins Spiel, und das Friede-Freude-Eierkuchen-Gequatsche brach kurz um in ein Bedauern über verpasste Chancen, was mich wieder halbwegs versöhnt hat mit den beiden. Das Ende war dann das einzig Wahre am ganzen Film, denn schöner und unklischee-iger kann eine romantische Geschichte nicht enden. Perfekter Höhepunkt. Nur das Vorspiel war nicht so der Bringer.

King Arthur

Einziger Ausleihgrund: Clive Owen. Seinetwegen hab ich den Grütz King Arthur auch ungefähr eine halbe Stunde durchgehalten. Ansonsten gab’s noch Til Schweiger mit geflochtenem Kinnbart und fiesem deutschen Akzent, Stellan Skarsgard auf Amerikanisch mitten im römisch besetzten England, Plastikkostüme und zwanzig Liter Kunstblut schon in den ersten zehn Minuten. Komm, egal, weg damit.

“Thank you to the Hollywood Foreign Press Association, you’ve been so nice to me over the years … 27 years ago, you gave me an award for Mork & Mindy as Best Newcomer – and two years later you gave the same award to Pia Zadora. Thank you.”

(Robin Williams in seiner extrem unterhaltsamen Dankesrede für den Cecil B. DeMille-Award bei den Golden Globes)

“And then Ray said to me, life is notes right underneath our fingers. All you gotta do is take your time to play the right notes.”

(Jamie Foxx in seiner Dankesrede für den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in Ray)

Zu müde gewesen für die Globes. Tun wir einfach so, als ob Closer mein Montagseintrag wäre.

(Acedia. Ganz klar. Zehn Rosenkränze für Frau Gröner.)

Closer

Closer (Hautnah, USA 2004, 98 min)

Darsteller: Julia Roberts, Jude Law, Natalie Portman, Clive Owen
Kamera: Stephen Goldblatt
Drehbuch: Patrick Marber, nach seinem gleichnamigen Bühnenstück
Regie: Mike Nichols

Trailer

Offizielle Seite

Closer beginnt mit einem Song von Damien Rice; die ersten Zeilen verraten eigentlich schon den ganzen Film: “And so it is, Just like you said it would be.” Die vier Personen, die sich in Closer aufeinander zu- und wieder voneinander wegbewegen, sprechen die ganze Zeit miteinander und erzählen sich, wie schön die Liebe sei. Aber es fühlt sich nie so an, als ob sie wirklich wüssten, wovon sie reden, obwohl sie es sich doch so sehr wünschen.

Natalie Portman spielt Alice, eine Stripperin, in die sich Dan (Jude Law), ein Journalist und Möchtegernschriftsteller, verliebt. Eben noch haben die beiden sich kennengelernt – wir sehen sie bei ihren ersten Flirtversuchen, bewundern Alices Unkonventionalität und Dans verlegenes Werben –, da macht der Film schon den ersten Zeitsprung. Es ist ein Jahr später, die beiden sind ein Paar, Dan hat wirklich ein Buch geschrieben und braucht nun Fotos von sich für den Umschlag. Die Fotografin Anna (Julia Roberts) macht seine Aufnahmen, die beiden sind sofort voneinander fasziniert, und damit beginnt ein langjähriges Hin- und Her zwischen den dreien und Annas noch hinzukommenden Ehemann Larry (Clive Owen). Beide Paare geben vor, sich zu lieben und erliegen doch den Reizen des jeweils anderen.

Closer lebt von seinen Dialogen. Eigentlich lebt Closer ausschließlich von seinen Dialogen, denn fast alles, was passiert, wird uns erzählt. Oder erzählt und gezeigt, aber selten gibt es mal eine Minute auf der Leinwand, in der einfach Dinge passieren anstatt dass darüber geredet wird. Aber genau das macht auch den Reiz des Films aus; anstatt sich auf Action und bunte Bilder zu verlassen (oder auf seine nicht unattraktiven Hauptdarsteller), macht der Film das gesprochene Wort zum Mittelpunkt. Die einzelnen Charaktere definieren sich über ihre Sprache, über das, was sie sagen, aber auch über das, was sie nicht sagen. Die Frage stellt sich auch, wenn das Thema Untreue zur, genau, Sprache kommt: Muss man dem Partner alles sagen? Sollte man? Darf man? So fragt Dan zum Beispiel: “What’s so great about the truth?”

Dadurch, dass sich die vier alles sagen, verletzen sie den anderen dauernd und konsequent. Gleichzeitig schafft die Wahrheit natürlich eine neue Gelegenheit, das Beziehungsgeflecht ein weiteres Mal neu zu knüpfen, jetzt, wo man das alte durch die Wahrheit hinter sich gelassen hat. Die Dialoge klingen sehr ausgefeilt und seltsam wahr, obwohl die meisten Sätze so sicher nicht gesagt werden würden, vor allem nicht mitten im schönsten Beziehungskrach. Aber sie klingen alle wohlüberlegt, so als ob die Figuren eher an einer Vorstellung von Liebe, einer Vision, eines Entwurfs ihres Lebens und Zusammenseins interessiert wären als an der Wirklichkeit, mit der sie sich auseinandersetzen müssen.

Im Laufe des Films verschieben sich die Schwächen und Stärken der Charaktere und damit auch, was sie sagen und wie sie es sagen. War zum Beispiel Alice anfangs unabhängig und stark, wandelt sie sich durch die Beziehung zu Dan zu einer klammerigen, schwachen Frau. Strippt sie aber für Larry, hat sie wieder die Oberhand und kann ihm diktieren, was sie will. Larry selbst ist anfangs nur das Anhängsel von Anna, klingt pseudo-draufgängerisch und ist doch in Wirklichkeit ein armes Würstchen. Nur in einer Szene darf er stark sein, und das ist auch die, die mir persönlich am besten gefallen hat: Larry gesteht Anna, dass er auf seiner Geschäftsreise mit einer Prosituierten geschlafen hat – ob sie ihn jetzt verlassen wolle? Worauf Anna fast erleichert meint, dass das schon okay sei und ob er einen Tee wolle. Natürlich vermutet Larry richtig, dass sie eine Affäre mit Dan habe, und er beginnt sie nach Details ihrer Liebesnächte auszufragen: wo sie es getan hätten, ob sie gekommen sei, wie er schmecken würde. Ich fand es sehr spannend, den Megastar Julia Roberts über so etwas Profanes wie den Geschmack von Sperma reden zu hören; komischerweise hatte ich seit langem mal wieder das Gefühl, ihr eine Rolle abzunehmen. Wahrscheinlich, weil die Diskussion sich so echt anfühlte, weil man, wenn man verletzt ist, eben Blödsinn fragt und eigentlich gar keine Antwort hören will, man aber trotzdem fragt. Vielleicht um des Fragens willen, um den Abschied hinauszuzögern, ich weiß es nicht. Dass er all das eigentlich gar nicht hören will, wird auch Larry klar und er beendet das Gespräch schlicht und passend: “Thank you for your honesty. And now fuck off and die.”

Clive Owen ist der einzige, der nicht ganz blutleer daherkommt. Man nimmt ihm ab, wenn er verletzt ist; wenn Jude Law dagegen Tränen vergießt, sieht das alles gestellt aus, eben passend zu seiner Figur, die auch von ihren Geschichten lebt anstatt von der Wahrheit. Natalie Portman gelingt es, beide Seiten von Alice glaubhaft darzustellen, auch wenn es mich nicht überwältigt hat. Julia Roberts hat sicherlich den unsympathischsten Charakter erwischt, und ich fand es sehr schön zu sehen, dass bei der spröden Anna der übliche Roberts-Schnulzen-Charme versagt und sie dadurch wirklich mal eine echte Person darstellen darf – und das auch noch hinbekommt (trotz sehr undankbarer Kostüme).

Zum Schluss bekommt jeder die Beziehung, die er sich herbeigeredet hat. Ob diese nun gut ist oder schlecht, wissen wohl nur die Figuren selbst. Closer entlässt einen etwas erschöpft, weil man in zwei Stunden mehr Beziehungsarbeit abbekommen hat, als man eigentlich in zwei Jahren haben möchte. Und dummerweise haben es die Charaktere trotz ihrer Eloquenz nicht geschafft, mich auch nur für einen von ihnen zu begeistern. Ich fand den Film gut, ich fand ihn angenehm abgehoben, nicht so runtergedummt wie das meiste, was an Filmdialogen eben da ist, aber ein bisschen mehr Wärme hätte nicht nur den Personen, sondern auch dem ganzen Film gut getan. Über Herzensangelegenheiten zu reden, ist gut und schön. Aber sie nachempfinden zu können, wäre noch besser gewesen.

Hamburg alaaf!

Anke: „Als was soll ich zum Agenturfasching gehen?“

Kerl: „Als Blogger. Setz dich mit dem iBook in die Ecke, mach Fotos mit der Digiknipse und poste im Minutentakt. Auf die Art musst du auch nicht wirklich mitfeiern und kannst im Sitzen trinken.“

Glück ist …

… einen Zettel am Agenturfahrstuhl zu finden, der verkündet, dass am kommenden Montag der Fahrstuhl leider außer Betrieb sein wird, was bedeuten würde, dass man die fünf Altbaustockwerke beziehungsweise die 8000 Stufen oder 220 gefühlten Höhenmeter zu Fuß zurücklegen müsste, wenn … ja, wenn man nicht ausgerechnet an diesem betreffenden Montag Urlaub hätte, weil ja Sonntagnacht die Golden Globes ausgestrahlt werden, die natürlich live verfolgt werden müssen.

Titan sieht aus wie Mars und schmeckt bestimmt wie Hühnchen.

sieben

Stolz/superbia Ich hab mehr Leser als du Ich hab mehr inbound links Ich werde zu mehr Bloggertreffen eingeladen Ich hab schon Interviews gegeben Ich stand schon auf SpOn Ich hab ein Buch rausgebracht Ich bekomme den wenigsten Kommentarspam Ich hab die längste Blogroll Ich hab die meisten Einträge Ich hab schon in finnischen Clubs gespielt Ich weiß als Einziger, dass target_blank doof ist Ich weiß, dass Smileys der Untergang der zivilisierten Welt sind Ich kenne alle Rechtschreibregeln Ich weiß, was „Weblog“ bedeutet

Habsucht/avaritia Ich bezahle nichts für meine Software Ich beschwer mich aber trotzdem Ich sag dir nicht, wie man Spammer loswird Ich helfe dir nicht gegen Stalker Ich sag dir nicht, wo die coolen Jungs spielen Ich verrate dir nicht, wie man den Hintergrund ändert Ich geb dir das Passwort nicht Ich verlinke dich nicht

Neid/invidia Wieso kann ich nicht so klug schreiben wie Praschl Wieso hab ich nicht so viele Leser wie das Bildblog Wieso wollen mich nicht alle abschleppen wie Lyssa Wieso ist mir kein neuer Slang eingefallen wie Ingeborch Wieso werde ich nicht so geliebt wie … ja, wer eigentlich Wieso hab ich bei den Blogawards nicht gewonnen Wieso bin ich nicht im Buch Wieso entdeckt mich kein Verleger Wieso entdeckt mich nicht mal ein Mann

Zorn/ira Die Bahn geht mir auf die Nerven und das schreib ich jetzt auch Die Telekom geht mir auf die Nerven und das schreib ich jetzt auch Microsoft geht mir auf die Nerven und das schreib ich jetzt auch Die Politik geht mir auf die Nerven und das schreib ich jetzt auch Meine Frau geht mir auf die Nerven und das schreib ich jetzt auch Keiner versteht mich Dabei weiß ich doch alles Dabei bin ich doch der Beste Dabei könnte ich euch allen alles erklären Und das schreib ich jetzt auch

Wollust/luxuria Geil, mein Lieblingsblog zitiert mich Geil, ich hab Fanpost bekommen Geil, den Link kennt noch keiner Geil, das Zitat, nach dem ich per Mail gefragt hab Geil, das Buch wollte ich schon immer besprochen haben Geil, da mag jemand die gleiche Musik wie ich Geil, ich schreib einfach irgendwas und irgendwer findet’s geil

Völlerei/gula Registrieren Kommentarfunktion Publishing Software Blogstats Blogshares Blogtree Blogchalk Blogtalk Community RSS Trackback Ping Flash Dolby Surround 3D Virtual Reality und das alles auf nem neuen G5

Trägheit/acedia Eine Woche nichts geschrieben Einen Monat nichts geschrieben Keine Kommentare Keine Leser Kost ja nix Muss ja nix Kommt was im Fernsehen Sind noch Chips da Gibt’s noch nen Trend, bei dem ich mitlaufen muss?

A stranger a day

Roark Johnson fotografierte ein Jahr lang jeden Tag einen fremden Menschen in Chicago.

(via Webloft)