Orangenkuchen

orangenkuchen

Alles wie pastasciutta machen. Essen. Glücklich sein.

Oder alles wie Anke machen und eine kleine Kastenform nehmen und nicht ganz so viel Zuckerguss oben draufhauen. Dann aber auch essen und glücklich sein.

Blumenkohlsuppe an Rotweinduett

(Posher Titel, ich weiß. Ich finde solche pseudo-schicken Formulierungen so herrlich albern. „Wurst von der Leber auf pain gris an Zuschnitt von der eingelegten Gurke.“ Ist klar.)

Gestern gab’s bei uns Blumenkohlsuppe. Keine große Kunst, aber dafür richtig lecker. Knoblauch und Zwiebel in Öl anbraten, Blumenkohlröschen dazu, mit Weißwein ablöschen, Gemüsebrühe drauf, Salz und Pfeffer, alles kochen lassen, dann gemütlich pürieren und zum Schluss eine Handvoll Kräuter (bei uns Petersilie und Schnittlauch) plus Sahne dazurühren. Normalerweise mache ich Gemüsesuppen immer ohne Sahne (weil: schmeckt auch so), aber ich mag bei Blumenkohl diesen Extraschlag Samtigkeit, den die Sahne mitbringt.

blumenkohlsuppe

Aus Spaß an der Freud habe ich mal den Delinat-Weinfinder gefragt, welcher Wein denn dazu passen würde. Aus dem Bauch raus hätte ich einen weißen genommen, aber sobald ich bei der Würzkomponente „Petersilie“ eingegeben hatte, lachte mir ein Rotwein entgegen, den ich lustigerweise im Haus hatte. Bei meiner ersten Delinatbestellung habe ich mich von den schmackigen Beschreibungen leiten lassen und einfach auf gut Glück zwei Rotweine, zwei weiße, einen Rosé und einen Crémant gekauft, und der eine rote war noch da: ein 2008er Domaine du Bel Air Les Perrons. Gesehen, entkorkt und versucht, mich an all das zu erinnern, was ich schon gelernt hatte.

les_perrons2008

(Domaine du Bel Air, Les Perrons, Frankreich 2008, 12,5%)

Vorsichtig eingeschenkt und den Wein angeschaut. Ein tiefes Rot. (Was auch immer das heißt.) Dann eine Nase davon genommen: viel Kirsche, eigentlich nur Kirsche (not that there’s anything wrong with that), sehr trocken, fast körnig, ich denke an einen Sandweg.

Ein-, zweimal geschwenkt und wieder die Nase reingehalten. Zur Kirsche hat sich eine Beere gesellt, ich bin mir nicht sicher, ob Himbeere oder Blaubeere, aber es staubt immer noch ein bisschen in der Nase.

Der erste Schluck entspricht genau der Nase: Kirsche und ich behaupte mal Blaubeere. Aber der Wein ist irgendwie flach, drückt sich an der Zunge lang und weiß noch nicht so recht, wo er hinsoll.

Dann kosten wir mal die Suppe. Sie war vorher schon recht geschmacksintensiv, aber jetzt schmeckt man jedes kleine Blumenkohlröschen. Noch einen Schluck Wein, und plötzlich ist eine dicke Blaubeere da, und die Kirschen scheinen ihre Freundinnen dazugeholt zu haben. Der Wein erhebt sich von der Zunge und reckt sich bis zum Gaumen.

Da ich ja als Würzkomponente Petersilie angegeben habe, probiere ich mal, direkt das Kraut in den Mund zu kriegen. Ich kaue ein wenig auf dem Grünzeug rum und nehme noch einen Schluck Wein. Und jetzt klettern die Früchte bis in die Nase hoch, die Petersilie wird dunkelgrün, und das Obst im Mund macht sich so richtig breit, aber so richtig breit eben. Wie die Jungs auf der letzten Bank im Bus. Unglaublich. Und unglaublich stimmig.

Der Teller Suppe ist leer, aber in der Küche wartet noch Nachschub. Anstatt sich noch ein paar Schlucke Wein zu gönnen, denkt sich Frau Gröner jetzt aber, ha, probieren wir doch noch den anderen Rotwein, der offen ist, weil ich den vor ein paar Tagen in die Nudelsauce gekippt habe. Ein preiswerter Supermarktwein, den ich ebenfalls einfach mal so auf Probe mitgenommen habe, ohne zu wissen, wie er schmeckt.

syrah2007

(Pont Chalet, Syrah, Frankreich 2007, 13%)

Den letzten Schluck Les Perrons noch genießen, dann ein Schlückchen Syrah ins Glas, durchschwenken, wegkippen, ordentlich einschenken.

Schon die erste Nase zuckt schmerzlich vom Glas weg und nölt den Gaumen an: Was haste dir denn da bitte in den Einkaufswagen gelegt. Es „duftet“ nach Kirsche mit Zuckerguss. Die zweite Nase ist noch schlimmer: Jetzt riecht es nach Gummibärchen in Wackelpudding. Mit Zuckerguss. Und wenn’s das gäbe, Red Bull Kirsche.

Der erste Schluck macht den Unterschied zwischen einem 10-Euro-Wein und einem 4-Euro-Wein schmerzlich deutlich: „Flach“ wäre noch geschmeichelt, es fühlt sich an, als ob der Mund mal kurz mit flüssigem Wackelpudding durchgespült wird, dann ist der Wein weg, und es bleibt ein ungutes, klebriges Gefühl zurück. Der Wein ist so dünn und hat es so eilig, dass ich mir einbilde, das Glas fühle sich leichter an als vorher.

Mit der Suppe zusammen wird es noch schlimmer. Auf einmal ist der Rachen das Batmobil unter Beschuss: Der ganze Mundraum wird blitzschnell mit einer Felswand eingekleidet, alle Geschmacksnerven werden mit mineralischem Wackelpudding zugespachtelt und können sich überhaupt nicht mehr wehren. Der Feind in meinem Mund.

Den Rest der Suppe esse ich ohne Weinbegleitung und freue mich trotz des ekligen Syrahs über die Vielfältigkeit des Weins. Tolles Zeug. Immer wieder.

(Jetzt nochn Schnaps, um die Gummibärchen zu vertreiben.)

Tagebuchbloggen 19.03.2010

“But the collection closest to my heart was a singular collection of bus tickets. Whenever one took a bus in London in those days, one got a colored oblong of cardboard bearing letters and numbers. It was after getting an O 16 and an S 32 (my initials, also the symbols of oxygen and sulfur – and added to these, by a happy chance, their atomic weights, too) that I decided to make a collection of “chemical” bus tickets, to see how many of the ninety-two elements I could get. I was extraordinarily lucky, so it seemed to me (though there was nothing but chance involved), for the tickets accrued rapidly, and I soon had a whole collection (W 184, tungsten, gave me particular pleasure, partly because it provided my missing middle initial). There were, to be sure, some difficult ones: chlorine, irritatingly, had an atomic weight of 35.5, which was not a whole number, but, undismayed, I collected a Cl 355 and inked in a tiny decimal point. The single letters were easier to get – I soon had an H 1, a B 11, a C 12, an N 14, and an F 19, besides the original O 16. When I realized that atomic numbers were even more important than atomic weights, I started to collect these as well. Eventually, I had all the known elements, from H 1 to U 92. Every element became indissolubly associated with a number for me, and every number with an element. I loved carrying my little collection of chemical bus tickets with me; it gave me the sense that I had, in the space of a single cubic inch, the whole universe, its building blocks, in my pocket.”

Uncle Tungsten, Oliver Sacks, Picador 2002, Seite 75/76.

Ich bin offensichtlich noch im ersten Drittel des Buches, aber ich leg euch das trotzdem schon ans Herz. Sehr dringlich. Vielleicht eher auf Deutsch, wenn man nicht, wie ich, auf jeder Seite ein paar Vokabeln nachschlagen möchte. Oder hat hier irgendjemand gewusst, dass lattice das Kristallgitter ist und galena das Bleierz? Ich nicht. Und jetzt entschuldigt mich, ich muss weiterlesen.

Tagebuchbloggen 18.03.2010

Kein Glutamat-Kopfschmerz dank nicht vergessener Lunchbox. Inhalt wie immer: Graubrot, diesmal mit Salami und Gouda und charfem Chenf, dazu ein paar Cherrytomaten, Gurkenscheibchen und Karottenstifte, liebevoll in der Agenturküche gesalzen und gepfeffert. Außerdem im Gepäck: Naturjogurt mit Honig und ein paar Schokostreuseln, in den ich noch einen Apfel reingesäbelt habe. Eat this, Chinamann.

Abends Essen mit Kolleginnen. Frauen, Futter, Wein. Schön war’s. Noch schöner wär’s gewesen, wenn wir uns nicht in der Adresse geirrt und eine zittrige Oma aus dem Schlaf geklingelt hätten. Typisch Hamburger Straßennamen. „Ach, xx-Chaussee? Wir suchen doch den xx-Weg! Entschuldigung.“

Kreativdirektor hat eine Kilotüte Mini-Toblerones mitgebracht. Wenn ich das mal so sagen darf: Die Zartbitter- und die weiße-Schokolade-Variante kann man sich sparen. Vom Rest kann man allerdings nicht genug essen. (Gut, dass die Tüte ein Stockwerk unter mir stand und ich mir nicht die Blöße geben wollte, dauernd Nachschub zu holen. Habe aber komischerweise gestern dauernd aufs Klo gemusst, das ebenfalls einen Stock tiefer liegt. Seltsam.)

Eins meiner liebsten Fotosets ist 365 days in what I eat von coolcat.

Und ich sach noch neulich zum Kerl, he, ich denk gar nicht mehr den ganzen Tag an Essen, so wie früher. Nun ja.

Tagebuchbloggen 17.03.2010

Links, über die ich mich seit Tagen freue:

– Andrea ist gerade in Brüssel und hat unter anderem das Comicmuseum besichtigt.

– Jens zeigt ein beeindruckendes Battlestar-Galactica-Video, das sich von Beastie Boys’ Sabotage hat inspirieren lassen.

– Franzi erwähnt den wunderbaren Trololo-Mann und eine noch wunderbarere Parodie, die Christoph Waltz für Jimmy Kimmel eingespielt hat.

– Isa übersetzt gerade Jonathan Safran Foers Eating Animals, über das Natalie Portman im letzten Jahr in der Huffington Post geschrieben und dabei einen sehr unglücklichen Vergleich gezogen hat:

“I say that Foer’s ethical charge against animal eating is brave because not only is it unpopular, it has also been characterized as unmanly, inconsiderate, and juvenile. But he reminds us that being a man, and a human, takes more thought than just “This is tasty, and that’s why I do it.” He posits that consideration, as promoted by Michael Pollan in The Omnivore’s Dilemma, which has more to do with being polite to your tablemates than sticking to your own ideals, would be absurd if applied to any other belief (e.g., I don’t believe in rape, but if it’s what it takes to please my dinner hosts, then so be it).”

was ihr eine Menge Flak eingebracht hat, zum Beispiel von Salons Broadsheet:

Any other belief? Really? That’s a stretch in and of itself. But to go the extra mile and equate pleasing one’s hosts with a “so be it” attitude toward the kind of violent assault that a 15-year-old girl endured at her high school dance last weekend, the sexual abuse that women and men and children endure every day in their homes and schools and prisons, is so flat-out offensive that to even dignify it with a rebuttal would be like shooting and consuming delicious fish in a barrel. But we’ll mention that if you really don’t believe in rape, maybe you shouldn’t make movies with rapists.”

Ein Link, über den ich mich überhaupt nicht freue: For Obese People, Prejudice in Plain Sight, via giardinos Gezwitscher.

“Over the last few years, fat people have become scapegoats for all manner of cultural ills. “There’s an atmosphere now where it’s O.K. to blame everything on weight,” said Dr. Linda Bacon, a nutrition researcher and the author of “Health at Every Size: The Surprising Truth About Your Weight” (Benbella, 2008). “If we’re worried about climate change, someone comes out with an article about how heavier people weigh more, so they require more fuel, and they blame the climate change crisis on fatter people. We have this strong belief system that it’s their fault, that it’s all about gluttony or lack of exercise.” (…)

Despite the abundance of research showing that most people are unable to make significant long-term changes in their weight, it’s clear that doctors tend to view obesity as a matter of personal responsibility. Perhaps they see shame and stigma as a health care strategy.

If so, is it working? Not very well. Many fat people sidestep such judgments by simply avoiding doctor visits, whether for routine checkups, preventive screenings or urgent health problems.

Indeed, Dr. Peter A. Muennig, an assistant professor of health policy at Columbia, says stigma can do more than keep fat people from the doctor: it can actually make them sick. “Stigma and prejudice are intensely stressful,” he explained. “Stress puts the body on full alert, which gets the blood pressure up, the sugar up, everything you need to fight or flee the predator.”

Over time, such chronic stress can lead to high blood pressure, diabetes and other medical ills, many of them (surprise!) associated with obesity. In studies, Dr. Muennig has found that women who say they feel they are too heavy suffer more mental and physical illness than women who say they feel fine about their size – no matter what they weigh.“

Dankeschön, 2. Teil

Oh, da kamen noch ein paar Bücher, über die ich mich wie immer sehr gefreut habe. Von Herrn Screwtape’s The Unwritten Vol. 1 und The Boys Vol. 1 mit der Widmung „Schreiben Sie hierüber bitte nichts über Altherrenphantasien“. Ich bin gespannt.

Und Herr march hat mich mit dem vierten Band von Transmetropolitan beglückt und – dem Neuen Testament in der neuen Genfer Übersetzung. Ich war bis jetzt sehr zufrieden mit der Guten Nachricht und stand einer Neuübersetzung eher skeptisch bis nölig gegenüber, aber nach den ersten drei, vier Seiten muss ich sagen: Das liest sich sehr gut. Und gut aussehen tut’s auch.

Vielen Dank für die schöne Überraschung, ich habe mich über alle Werke sehr gefreut.

Tagebuchbloggen 16.03.2010 –
Die Dankeschön-Edition

Vielen Dank für die vielen Glückwünsche. Ich war den halben Tag damit beschäftigt, Tweets zu lesen, Facebook- und Xing-Nachrichten zu beantworten, Mails und SMSe, und ein paar Leute haben auch ganz altmodisch angerufen. Toll. Nur mein bester Freund musste sich mal wieder hervortun: Er gratulierte per Google Wave. (*hust*nerd*hust*)

Und ein paar milde Gaben gab’s natürlich auch. Auf die Pakete von Lu und meinen Eltern, die eigentlich schon letzte Wocher hier hätten ankommen sollen – und ich war ja sogar dauernd zuhause, und unsere Klingel funktioniert total super –, warte ich immer noch bzw. freunde mich mal wieder mit dem Gedanken an, einfach so zur Post zu gehen, um mal nachzufragen, ob der kartenausfüllunfähige Trottel von DHL-Mensch die Pakete wenigstens dort abgegeben hat anstatt sie wegzuschmeißen oder aufzuessen.

Immerhin kann die Post bis in die Agentur liefern, denn da lag ein Geschenk von meinem Amazon-Wunschzettel (ich weiß schon, warum meine Wunschzettel-Adresse immer die jeweilige Agentur ist, in der ich arbeite): therealstief hat mich mit Uncle Tungsten von Oliver Sacks beglückt, über das ich mich sehr gefreut habe.

Auch vom Kerl gab’s – natürlich – Bücher. Erstens The DC Comics Encyclopedia, die ich mir vielleicht etwas zu ehrgeizig gewünscht habe, denn in dem schweren Wälzer finden sich ungefähr 8.000 Figuren aus dem DC-Universum, von denen ich ungefähr acht kenne. Das zweite Buch war eine Überraschung: Molotov’s Magic Lantern: A Journey in Russian History von Rachel Polonsky, das sich der Kerl vom Economist hat empfehlen lassen. Klingt spannend.

Über das dritte Buch habe ich mich allerdings am meisten gefreut, denn um es schleiche ich seit Monaten herum: den dreibändigen, 3.000 Seiten starken Klassiker über den Civil War von Shelby Foote. Seit ich Battle Cry of Freedom gelesen habe, hat mich der amerikanische Bürgerkrieg fest in seinen Klauen. Reconstruction und Slavery by Another Name folgten, und jetzt gerade lese ich Mothers of Invention: Women of the Slaveholding South in the American Civil War, was mich ebenso fasziniert wie alles bisher Gelesene. Deswegen freue ich mich schon sehr auf die drei dicken Bände, mit denen ich wahrscheinlich ein paar Monate beschäftigt bin.

Nochmals vielen Dank an alle Gratulierenden und Schenkenden. (Schöne geschlechtsneutrale Bezeichnung, gell, Pirat_innen? In diesem Zusammenhang: Wenn ich Texte von Kollegen korrigiere, weil diese gerade im Urlaub sind oder krank, mache ich aus „Mitarbeitern“ immer „Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“. Meistens bleibt’s drin. Jedesmal ein kleiner Sieg.)

Feines Fresschen, nachgereicht

Eine Woche lang an einer Erkältung rumlaboriert. Zwischendurch bei besonders raspeligen Hustenanfällen über Schwindsucht, offene TB und Bronchitis nachgedacht. Deswegen auch keine Tütensuppe gegessen, sondern gutes Zeug gekocht, um zu Kräften zu kommen. Mein Kreislauf ist leider bei Krankheiten die größte Memme von allen, weswegen ich nach zehn Minuten Gemüseschneiden klatschnass war und erstmal auf dem Küchenstuhl ausruhen musste. Da weiß man erst, wie gut es ist, Aufläufe oder ähnliches zuzubereiten, denn solange die im Ofen sind, kann man wieder zu Atem kommen. Oder eine Pseudo-Guacamole, die nicht kalt werden kann, während man selber nach Luft schnappt. Woraufhin die Lunge rasselt und man wieder Tuberkulose googelt.

Auflauf

Ein ausgewogen komponiertes iPhone-Foto von meinen Biokartoffeln plus karamellisierten Tomätchen und roten Zwiebeln, die ich liebevoll mit Büffelmozzarella, Schnittlauch und ein paar Chiliflocken überbacken habe.

Guacamole

Ein weniger ausgewogenes Foto meiner Pseudo-Guacamole aus (ach:) Avocado, abgezogenen Cherrytomaten, einer Zwiebel, einer Knoblauchzehe, Petersilie (ein typisch mexikanisches Kraut, soweit ich weiß), Olivenöl und Limettensaft. Schön plockig auf geröstetes Brot und fertig.

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Nur noch ein Jahr, und dann bin ich die Antwort auf alle Fragen, die das Leben, das Universum und den ganzen Rest betreffen.

Und weil ich heute die Geburtstagsprinzessin bin, darf ich mir schlechte Musik wünschen. Sweet Freedom aus Running Scared, den ich immer noch für einen sehr lustigen Film halte.

Tagebuchbloggen 11.03.2010

Frau Gröner und Kerl, beide fies erkältet, dösen unter einem Berg Bettdecken vor dem Spiel HSV-Anderlecht rum und lassen die Lungen fiepsen. Gerade schießt Heiland van Nistelrooy das 2:0, was zwei müde klingende „Yeeeaaah“ unter den Decken hervorlockt. Dann versteigt sich der Kommentator zu folgender Aussage: „Wenn man sich den Spielverlauf anguckt, ist das Ergebnis nicht gerecht.“ Sofort regen sich zeitgleich zwei krächzende Stimmchen vom Sofa.

Anke: Scheißegal!
Kerl: Halt’s Maul!
Anke: *Hustenanfall*
Kerl: *Hustenanfall*

Kerl: Ein kleiner Vorgeschmack auf unser gemeinsames Leben im Altersheim.
Anke: Yeeeaaah.

Tagebuchbloggen 09. bis irgendein Tag im März 2010

Montag einen Riesentopf Gemüsesuppe mit Lieblingswurst (ohne Fleisch kein Preisch) gemacht, um die drohende Erkältung vielleicht doch noch abzuwehren. Hat leider nicht funktioniert. Aber immerhin sehr gut geschmeckt. (Zurück ins Bett.)

suppe1

Zwiebeln, Knoblauch und eine Stange Lauch in Öl anbraten. Kartoffeln dazu, kurz mitbraten.

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Alle Gemüsesorten, die die Speisekammer hergibt, dazugeben. Bei mir waren es Karotten, Bohnen, Zucchini und rote und gelbe Paprika.

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Mit Gemüsebrühe auffüllen. Alle Kräuter, die die Speisekammer hergibt, dazugeben. Bei mir waren es Schnittlauch und Petersilie. Dazu: getrocknete Tomaten und ein bisschen Tomatenmark für einen Hauch mehr Farbe in der Brühe.

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Die Lieblingswurst dazuwerfen und in den dampfenden Topf reinfotografieren. Alles 20 Minuten vor sich hinköcheln lassen und dann den Berg über die nächsten drei Tage verteilt essen. Ab und zu ein Aspirin dazunehmen und viel heiße Zitrone mit Honig trinken.

Weltfrauentag 2010

Wie jedes Jahr:

cathy

Und herzlichen Glückwunsch an Kathryn Bigelow, die es bei der 82. Oscar-Verleihung gestern nacht endlich als erste Frau (und vierte Nominierte) geschafft hat, den Preis für die beste Regie zu bekommen.

Tagebuchbloggen 07.03.2010

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tulpen

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sonntagsbuecher

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lavalampe

Chocolate Chip Cookies

Nachdem die Macarons eher so naja waren, brauchte ich als kosmisches Gegengewicht ein Erfolgserlebnis am Herd. Daher habe ich zum zweiten Mal die Chocolate Chip Cookies von Fool for Food nachgebacken. Die Menge reicht für 48 normalgroße Kekshäufchen und einen dicken Klecks Kuchenteig zum Wegnaschen. Ich meine, man will ja nicht für fünf Kekse nochmal den Backofen anwerfen.

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180 g brauner Zucker
,
180 g weißer Zucker
 und
2 Eier mit
200 g geschmolzener oder weicher Butter schaumig schlagen.

In einer zweiten Schüssel
500 g Mehl Typ 405
,
1 TL Salz
,
1 TL Backpulver
,
1 Päckchen Vanillezucker
 und
2 Tafeln bittere Schokolade oder 200 g Schokochips

vermischen. Beide Schüsselinhalte zusammenpantschen und dabei beten, dass der Holzkochlöffel die fiese Masse aushält.

Auf jeden Fall zartbittere Schokolade nehmen, die Kekse sind eh schon süß genug. Und ihr, Schwartau Schokotröpfchen: „backstark“ my ass. Nächstes Mal wieder die Alnatura-Dinger, die sauen einem nicht ganz so die Finger ein.

1 EL Milch bzw. 1 EL saure Sahne/Schmand machen den Teig angeblich noch klietschiger. Kann ich nicht beurteilen; ich habe bei beiden Malen einen Esslöffel saure Sahne in den Teig gehauen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, aber ich weiß natürlich nicht, wie der Teig ohne Schmand bzw. Milch wird.

Im Backofen bei 190 Grad circa 8 bis 10 Minuten backen. Wie Claudia auch schreibt: Die Kekse müssen so aussehen, als seien sie noch nicht fertig, dann sind sie fertig. Ich habe sie zehn, elf Minuten dringelassen und fand sie perfekt: außen krümelig, innen weich. Und mit den Alnatura-Schokotropfen hat man auch noch was zum Knuspern. Mit den Schwartau-Tropfen hat man dafür ne süßklebrige Masse am Gaumen. Ist ja auch was.

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Bitte fragt mich nicht, warum ich diese Servietten im Haus habe.

Tagebuchbloggen 06.03.2010

Zum ersten mal Macarons gemacht. Drei Bleche angefertigt, mal mehr, mal weniger ans Rezept gehalten, mal mit Spritztüte, mal mit Teelöffel. Mir unverständlich, aber der erste Schwung war der beste. Halbwegs gleich große Kekse, die sich auch halbwegs okay vom Backpapier lösen ließen (daran sind die zwei weiteren Versuche großflächig gescheitert), und selbst die Füßchen waren da und hübsch und überhaupt. Hm. Habe mich im Nachhinein geärgert, dass ich sie nicht fotografiert habe, weil die Ganache eher unansehnlich geworden ist und ich ja naiv dachte, ach, wenn der erste Schwung schon okay ist, wird der zweite garantiert besser.

Nächstes Wochenende gibt’s einen neuen Versuch. Bis dahin habe ich Lebensmittelfarbe. Ha!

Endlich den Comic aller Comics (nach Watchmen) gelesen, den mir alle dauernd ans Herz gelegt haben: Sandman. Zumindest die ersten acht Hefte bzw. das erste Sammelpaperback. Danke, liebe Hinweisgeber und Hinweisgeberinnen, ja, der ist toll. Ich komme mir nur total doof vor, darüber eine Rezension zu schreiben, weil der Sandmann schon so im popkulturellen Universum eingenordet ist, dass es sich anfühlen würde, als wenn ich eine Rezension über Dirty Dancing schreiben würde. „He, ich hab da nen sehr albernen Film gesehen, aber irgendwie war er dann doch totaaal süß und so.“ Bei Watchmen hatte ich das Problem lustigerweise nicht, weil ich da noch kaum Referenzen hatte und ich eher darüber schreiben konnte, wie sehr mich ein Comic in seinen Bann gezogen hat anstatt ein Buch. Diese Drückebergeridee klappt bei Sandman nicht mehr. Hm. Aber ich habe netterweise noch bis zum 31. März Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, denn erst dann kommt meine übliche Monatsrückschau an Büchern.

Bin immer mehr in The Office (US) verknallt. Ja, es ist nicht ganz so gemein wie das Original mit Ricky Gervais, aber vielleicht kann man es gerade deshalb länger als zwölf Folgen aushalten. Von den Schauspielern sind zwei sehr lesenswert auf Twitter vertreten: Rainn Wilson und Mindy Kaling.