
Mein bescheidener Beitrag zur seit gestern laufenden „Du bist Deutschland“-Kampagne (deren Spot ich teilweise göttlich getextet finde – teilweise allerdings total widerlich) und dem Gegenentwurf von Spreeblick.
(Ach so, Googlenasen: Kommt mal aus diesem uralten Beitrag raus, bitte.)
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September 27th, 2005
The land, it here,
The sea, it over there,
The sky, it way upthere,
And Man, he claims he everywhere.
But I, God uphere, know better
I know the land, it will be here,
the sea, it will be there,
the sky, it will be upthere,
But Man, he rise, he shine, then
he fall to rise nomore.
So, sing now,
sing now of land, of sea, of sky,
sing now of Me uphere!
But for Man, just weep,
just weep for him
cause there no other thing,
no other thing he do
but earn,
but earn his sunset death.
(I, God Uphere, Albert Wendt, 1976)
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September 27th, 2005
Okay, okay, ich geb’s zu, ich bin ein leichtes Opfer für Filme, in denen geheiratet wird. Ich mag dieses aufgerüschte Hollywood-Tränenfest, und deswegen können solche Filme bei mir auch selten danebengehen. Selbst die, in denen Jennifer Lopez mitspielt.
In Monster-in-Law (Das Schwiegermonster) heiratet La Lopez Michael „Alias“ Vartan – und dazu auch noch dessen Mama, die wundervolle Jane Fonda (von der mir durchaus bewusst ist, dass sie sich durch überdurchschnittlich viele Einträge in letzter Zeit zieht). Die Filmstory hat ihren Namen kaum verdient: Mama findet Schwiegertochter in spe doof, weil sie eben ihre Schwiegertochter in spe ist und versucht nun alles, sie zu Tode zu nerven. Lopez ist aber nicht ganz so blöd, wie sie unlustig ist, und setzt sich mit gleichen Mitteln zur Wehr. Kurz: Zickenkrieg à la bonheur. Das Schöne an den zugegebenermaßen recht vorhersehbaren Attacken ist, dass beide Diven sich nichts schenken und auch mal mit zerwuscheltem Make-up oder kopfüber in Nudelsoße vor der Kamera erscheinen. Und das allerschönste ist Wanda Sykes als Fondas Assistentin, die trocken und biestig alles kommentiert. Zum Schluss haben sich natürlich alle wieder lieb, Fonda trägt kein Weiß auf der Hochzeit von JLo, und Stevie Wonder rockt den Abspann. Nicht ganz feministinnentauglich wegen uralten Rollenklischees, aber anspruchslos unterhaltend. Mehr erwarte ich von Hochzeitsfilmen ja gar nicht.
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September 26th, 2005
Haudrauf-und-Schenkelklopf-Remake des Football-Klassikers mit Burt Reynolds, der auch in der Neuauflage mitspielen darf – mit stilechtem graumelierten Toupet unterm Helm. Ansonsten ist Adam Sandler diesmal der Footballstar, der im Knast landet und eine Gefangenenmannschaft trainieren muss, die gegen die Wärter antritt. Natürlich sollen die Jungs verlieren, und natürlich gewinnen sie trotzdem. Sie sind eine so dufte Truppe, wie sie sich Zwölfjährige auf dem Schulhof als Clique erträumen: viele homophobe Witze, keine Mädels, die irgendwie stören, und außerdem entdeckten natürlich alle ihre guten Seiten. Wie überhaupt in allen amerikanischen Knastfilmen fast nur nette, aufrichtige, sich gut artikulierende Menschen mit starkem Ehrgefühl hinter Gittern landen, um dort ihre bisher gut verborgenen guten Seiten zu entdecken. Chris Rock muss im Laufe des Film leider dran glauben, aber auch er darf vorher viele Witze machen, wenn auch eher rassistischer Natur. Aber da er Chris Rock ist, ist es natürlich total witzig und schon okay.
The Longest Yard (Spiel ohne Regeln) ist ein typischer Film aus der Umkleidekabine: Er hat so dermaßen dicke Eier in der Hose, dass er gar nicht anders kann als direkt in die Endzone vorzudringen. Charakterentwicklung, die über das Sportfilmreißbrett hinausgeht – keine. Frauenrollen, die über die Klischees von geldgeilem Miststück bis ältliche Schlampe hinausgehen – keine. Handlungsstränge, die irgendwie überraschen – keine. Komischerweise macht der Film trotzdem halbwegs Spaß, weil er recht gut getimt ist (oder böse: weil er keine Zeit auf Nebenplätzen verschwendet) und Football nun mal eine ansehnliche Sportart ist. Wer allerdings eher auf Eiskunstlaufen steht, kann sich den Film gestrost schenken.
(Memo to me: nächstes Wochende Ice Princess ausleihen.)
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September 26th, 2005
Melancholisches und doch hoffnungsvolles Familiendrama. Terry (Joan Allen), Mutter von vier Töchtern, wird aus heiterem Himmel vom ihrem Ehemann verlassen. Sie beginnt zu trinken, die Beziehung zu ihren Kindern wird immer schwieriger, und außerdem ist da noch Denny (Kevin Costner), der mit ihrem Mann geschäftlich verbunden war und nun plötzlich immer mehr in ihr Leben tritt.
Der Film beginnt mit einer Beerdigung, was mich etwas genervt hat, denn wann immer im Laufe des Films es irgendeinem Charakter mal für fünf Sekunden nicht gut ging, habe ich denjenigen schon unter der Erde gesehen. Ohne den Kniff zu Beginn wären viele der kleinen Handlungshöhepunkte sicherlich nicht ganz so schwerwiegend gewesen. The Upside of Anger (An deiner Schulter) bemüht sich, eine komplizierte Familiensituation so zu erzählen, wie sie eben ist: kompliziert. Darüber hinaus spart er aber auch nicht an der Komik, die sich aus Tragik fast immer ergibt. Teilweise sind die Dialoge schmerzhaft, weil wahr, und teilweise sind sie grotesk und damit nicht weniger wahr.
Ich liebe Joan Allen und genieße jede Sekunde, die man sie auf der Leinwand sehen kann. Kevin Costner zeigt hier mal wieder, dass er durchaus weiß, was er tut; er ist liebevoll, ernsthaft, nervig und naiv und damit ein wunderbarer Gegenpart zur traurigen, widerlichen, anstrengenden, herzzerreißenden Allen. Auch die individuellen Biografien der Töchter spannen den Bogen von unaufgeregt zu lebenswichtig; sie werden von Erika Christensen, Keri Russell, Evan Rachel Wood und Alicia Witt überzeugend verkörpert. Ich konnte mich allerdings trotzdem bis zum Schluss nicht wirklich entscheiden, ob ich den Film nun mochte oder nicht. Die große Wendung zum Finale kam mir sehr an den Haaren herbeigezogen vor und hat damit die vorsichtige Exposition über zwei Stunden zunichte gemacht. Trotzdem habe ich so ziemlich jede Figur liebgewonnen, weil sie eben nicht ganz so schablonenhaft waren und klangen und agierten, sondern schon sehr den Geschichten ähnelten, die man sich im wahren Leben erzählt, von Freunden und Verwandten, Eltern und Geschwistern. Aber im Endeffekt blieb nicht viel übrig, was ich aus The Upside of Anger mitnehmen konnte. Außer vielleicht dem Gefühl, einem bisher unbekannten Nachbarn ein bisschen ins Fenster geguckt und an seinem Leben kurz teilgenommen zu haben.
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September 26th, 2005
Melinda and Melinda fühlt sich an, als ob man in einem Drehbuchseminar sitzt, in dem verschiedene Teilnehmer ihren ganz individuellen Verlauf einer Geschichte erzählen, von der nur der Anfang vorgegeben war. Die Prämisse: eine Dinnerparty. Plötzlich klingelt es an der Tür, und eine junge Frau unterbricht die Partyatmosphäre. Wie geht es weiter? Wird die Geschichte zu einem Drama oder zu einer Komödie?
Woody Allen zeigt in Melinda and Melinda beide Seiten. Radha Mitchell jammert oder zirzt sich in beiden Versionen durch den Film – mal mehr, mal weniger überzeugend. Das Drama ihres Lebens zeigt, wie sehr sie durch die Fixierung auf ihre Beziehungen genau diese zerstört hat, die Komödienfassung lässt sie dagegen glückliche Momente in trauter Zweisamkeit erleben. Der Film springt zwischen beiden Realitäten hin und her, was ihn davor rettet, völlig belanglos zu sein. Natürlich ist das Allen’sche New York mal wieder wunderschön, natürlich hat er wieder den üblichen amerikanischen All Star-Cast am Set, der so gerne mal europäisches Kino machen würde, und natürlich gibt’s wieder Swing im Abspann. Die üblichen Versatzstücke halt, diesmal noch garniert mit etwas zu philosophischen Dialogfetzen, die sonst nicht mal Allens ewig geistvolle Figuren von sich geben müssen. Melinda and Melinda ist eine Fingerübung, aber kein wirklich funktionierender Film. Ich jedenfalls habe mich mittendrin gefragt, ob Allen einfach keine Lust gehabt hat, sich auf eine Handlung zu konzentrieren, weil er gemerkt hat, dass der Stoff eben doch arg dünn und wenig überraschend war. Und das ist er leider auch in zwei Varianten.
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September 26th, 2005

Ihr Sanitärfachmann mit Humor und Sprachgefühl.
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September 25th, 2005
Das ist mal was Neues. Wo ist Blognesty International? Ich werde für meine politische Meinung von Blogrolls geschmissen!
(Ist aber eindeutig stilvoller als „Du mochtest meinen Lieblingsfilm nicht, wäwäwä, ich les dich nie wieder, wäwäwä.“)
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September 25th, 2005
Unbegründet Sorgen gemacht. Trotzdem Stein vom Herzen. Alles bleibt gut.
(Merk dir das Gefühl.)
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September 24th, 2005
Wer gestern Tracks auf arte verpasst hat und damit den Bericht über u.a. Spreeblick, Bildblog und Wirres, kann das hier nachholen. Übrigens wurde Johnny mal wieder falsch geschrieben.
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September 23rd, 2005

Am 30. September jährt sich der Todestag von James Dean zum 50. Mal. Die Zeit macht einen tiefen Knicks, verrennt sich aber auch ein bisschen in Laienpsychologie und hübsche Phrasen (ach, wer macht das nicht): Er war wütend auf alle Väter dieser Welt.
James Deans helles, schnelles, dunkles Leben ist eine Geschichte, die jede Zeit neu liest und anders, von der vergeblichen Romantik der Rebellion, über das existenzialistische Pathos und den Widerstand gegen die Verhältnisse bis zum Geschlechterbild so zwischen Kind und Mann, bis zum Schillernden in seiner Sexualität, bis zur Frage, ob er mit Männern gelebt hat und trotzdem die schöne Pier Angeli lieben konnte, die Schauspielerin, die einen anderen heiratete und später zerbrochen ist und früh gestorben wie so viele, die seinen Weg gekreuzt haben. James Dean wusste um diese Wirkung, er wusste um seine Wandelbarkeit, das war Teil seiner Methode, Teil seiner Schauspielkunst: Er wusste, dass er Wachs sein würde in den Händen der Menschen, damit sie ihre Sehnsüchte daraus formen konnten.
Das ist das Zeitgemäße an James Dean, dieses Schillern, diese Veränderung, diese Weigerung, sich festzulegen – dieses vielleicht eigentliche moderne Gefühl, die Ambivalenz.
Zur Feier des Tages verlinke ich mal wieder meine Urlaubserlebnisse an Mr. Deans Grab und ein paar flickr-Bilderchen (eins, zwei, drei, vier).
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September 23rd, 2005
lautgeben weist auf ein Extrablatt bzw. ein Extra-PDF von V.i.S.d.P hin, in dem erstens der Wahlabend aus Sicht der berichtenden Medien kommentiert wird und das zweitens die Elefantenrunde im Wortlaut bringt. Wer sich für den Wahlabend aus Sicht des SPIEGEL interessiert, dem sei das Sonderheft „Keine Macht für Niemand“ ans Herz gelegt.
(Ja, ich lese den SPIEGEL, und ich finde ihn immer noch unersetzlich. Soll ich etwa Focus lesen oder womöglich den Stern, um mich politisch zu informieren? Was lest ihr eigentlich außer dem ollen Internet?)
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September 22nd, 2005
Die Jane-Fonda-Autobiografie liest sich wirklich gut – mit dem finanziell doofen Nebenaspekt, dass ich anfange, die Filme von ihr zu kaufen, die ich noch nicht auf Video habe (und die auf Video sind ja auch nur auf Deutsch ausm Fernsehen mitgeschnitten; müsste man auch mal ändern, Klute im Original oder Coming Home … später).
Barefoot in the Park beruht auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Neil Simon, was einen schon ahnen lässt, wie die Stimmung in den nächsten anderthalb Stunden sein wird: belustigt. Der Film ist von 1967, aber beachtlich gut gealtert. Okay, die Ehetipps von Mama Mildred Natwick an frischgebackene Ehefrau Fonda, sie solle doch ihrem Ehemann stets das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein, das wäre ein Garant für eine gute Ehe, ist zwar ziemlich altbacken, aber sonst kann man den Film durchaus auch heute noch ansehen.
Fonda und Ehemann Robert Redford haben Hals über Kopf geheiratet und richten sich nun in einer winzigen Wohnung im 6. Stock ohne Fahrstuhl (oh dear GOD!) häuslich ein. Die Tatsache, dass man eine Menge Treppenstufen zu ihnen hochklettern muss, sorgt dafür, dass alle Beteiligten stets außer Atem sind – und dass man eine Menge Andeutungen über die seltsamen Mieter in den anderen fünf Stockwerken machen kann. Einen lernen wir sogar kennen: Charles Boyer spielt einen überkandidelten Bohemien, mit dem Fonda ihre Mama verkuppeln will. Im weiteren Verlauf des Films begleiten wir die Truppe in ein albanisches Restaurant, gucken ihnen beim Verspeisen von exotischen Spezialitäten zu, lachen über das Loch im Dach, durch das Redford malerisch zugeschneit wird und werden Zeuge von Liebe, Streit, Trennung und Versöhnung im Zeitraffertempo.
Barefoot in the Park wirkt für heutige Verhältnisse sehr leichtfüßig und fast grotesk sinnfrei. Keine große Botschaft außer der, wie wundervoll die Liebe sein kann, keine Special Effects, keine tausend Sets und kein 20-minütiger Abspann. Nur eine kleine, feine Geschichte, die altmodisch-charmant, aber nicht altbacken-trutschig daherkommt. Schöner Sonntagnachmittagsfilm zum warme-Muffins-im-Bett-Essen.
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September 22nd, 2005

Set Designer Ken Adam hat sieben James Bond-Filme gestaltet. Gerade ist ein Buch über ihn erschienen, es gibt eine Fansite mit schönen Bildchen, und der Guardian lässt ihn ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern: Licensed to drill.
“The budget for Dr No was under $1m for the whole picture. My budget was £14,500. I filled three stages at Pinewood full of sets while they were filming in Jamaica. It wasn’t a real aquarium in Dr No’s apartment. It was a disaster to tell you the truth because we had so little money. We decided to use a rear projection screen and get some stock footage of fish. What we didn’t realise was because we didn’t have much money the only stock footage they could buy was of goldfish-sized fish, so we had to blow up the size and put a line in the dialogue with Bond talking about the magnification.
I didn’t see any reason why Dr No shouldn’t have good taste so we mixed contemporary furniture and antiques. We thought it would be fun for him to have some stolen art so we used Goya’s portrait of the Duke of Wellington, which was still missing at the time. I got hold of a slide from the National Gallery – this was on the Friday, shooting began on the Monday – and I painted a Goya over the weekend. It was pretty good so they used it for publicity purposes but, just like the real one, it got stolen while it was on display.”
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September 21st, 2005
Wir lernen Deutsch.
Wir lernen noch mehr Deutsch (und ein bisschen Englisch).
Wir lernen ganz viel Deutsch.
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September 20th, 2005