*wühlt im Handy die Fotos durch, um sich zu erinnern, was sie die letzten zwei Wochen gemacht hat*
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Team French Toast. Und Team Waffel und Team Pfannkuchen, aber wenn Weißbrot im Haus ist, dann immer Team French Toast. Hier mit schnell aufgekochten TK-Brombeeren.
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Die Praktikantin im Soy verabschiedet. Lecker vegane vietnamesische Küche, gerne wieder. Auch wenn die Klamotten danach etwas länger rochen.
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Viel gearbeitet. Mal wieder daran irre geworden, dass ich manche Jobs inzwischen aus dem Handgelenk kann und für andere meinen ewig langen Spickzettel durchsuchen muss. CMS, Social-Media-Anwendungen, diverse Programme und Websites und Datenbanken und Zeug, die sich manchmal in meinem Kopf zu einem Knäuel aus HILFE! verknoten und sich im nächsten Moment engelsgleich auflösen. Es bleibt kompliziert, aber es bleibt gleichzeitig so unfassbar großartig. Ich erzähle jedem im Haus, dass ich mich im August hier anketten werde. Man wird mich gewaltsam entfernen müssen, freiwillig gehe ich nicht wieder. Es macht so irrwitzig viel Spaß und ich hasse meine blöde Halbtagswoche. Was ich alles schaffen könnte, wenn ich 40 Stunden hätte!
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Total im Waltz versackt bei äußerst sympathischer österreichischer Küche und noch mehr sympathischem Wein, nicht nur aus Österreich. Bitte gehen Sie dort hin und bleiben Sie lange.
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An Omis Geburtstag gedacht und dass das Internet ihr blaues Blümchengeschirr genau so gerne mag wie ich.
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F. und ich ertrinken uns gerade das Burgund. F. jammert zu recht darüber, dass wir damit 15 Jahre zu spät dran sind und es uns eigentlich nicht mehr leisten können, aber ich finde, das ist ein schöner Plan für die nächsten Jahre. Einfach mehr Burgunder trinken.
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Am vergangenen Montag auf einer Lesung im Haus gewesen. Ich sage nur noch „im Haus“ und denke innerlich immer noch „in der Agentur“, weil ich das halt so lange gesagt und gedacht habe. Anatol Regnier las aus „Jeder schreibt für sich allein“, das ich am Sonntag vor der Lesung noch durchbekommen habe, Empfehlung! Außerdem sprach Ilka Voermann, die für die Frankfurter Schirn die thematisch ähnliche Ausstellung „Kunst für keinen“ kuratiert hatte. Den Katalog las ich am Montag vormittag nochmal schnell gründlich im ZI quer. In die Ausstellung hatte ich es nicht geschafft, von März bis Juni letzten Jahres waren andere Dinge wichtiger.
Aber die Lesung war toll, und danach bat Cheffe noch zu Quiche und Wein und dazu sagt man ja nicht nein. Ich nerdete mit Voermann über Quellen im Bundesarchiv rum und fand alles ganz wunderbar.
Aus dem Buch habe ich die Namen Ina Seidel und Ernst Wiechert gelernt. Wobei „gelernt“ das falsche Wort ist: Die beiden stehen im elterlichen Bücherregal, wo ich sie bisher aber total ignoriert hatte. Das werde ich beim nächsten Besuch im Norden ändern.
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Im ZI war ich außerdem, um einer Kollegin aus Hannover ein paar Sachen einzuscannen. Die Dame ist hochschwanger und mag nicht mehr so recht Zugfahren, und für mich ist das ja eh immer wie ein Spa-Besuch, im ZI rumzuhängen.
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Gestern eine kleine Präsentation einer Agentur mitbekommen – und mittendrin gedacht, huch, ich bin ja jetzt Kunde. Sonst sitze ich doch immer auf der anderen Seite. Sofort ein superfreundliches Gesicht gemacht, weil mich selbst muffige Kunden beim Präsentieren immer genervt haben.
Innerlich aber auch die ganze Zeit gedacht, yeah, diese Art Präsentationen hast du auch ewig geschrieben oder konzipiert. Habe mich unmittelbar zuhause gefühlt in diesem Sprachduktus und Bildergezappel. Still my people!
Auch gelernt: Von der Agentur stammt die schicke „Du bist nicht allein“-Optik des Burgtheaters. Davon hatte ich beim letzten Wien-Besuch ein Foto gemacht, weil mir die so gefallen hat. Muss ich den Jungs und wenigen Mädels mal mitteilen.
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Aus dem Meeting musste ich leider früher raus, denn ich durfte auf einer Führung durch „Kunst und Leben 1918 bis 1955“ mitlaufen – aus dem einfachen Grund, weil ich demnächst wohl auch führe. Ich hätte mir das auch so zugetraut, denn wenn ich über irgendwas Bescheid weiß, dann über den Kram, der bei „Kunst und Leben“ hängt; wenn ich durch die documenta-Ausstellung führen müsste, hätte ich sehr, sehr, sehr, sehr viel lesen müssen. Aber mich hat interessiert, was andere erzählen, die sich nicht seit fünf Jahren mit diesem Thema befassen. Und vor allem, was sie für wichtig halten. Was brauchen die Besucher und Besucherinnen als Grundlage, um mit der Ausstellung etwas anfangen zu können?
Danke an die charmanten Kolleginnen, denen ich zuhören durfte. Auch für den Satz: „Und falls Sie noch etwas zu Herrn Protzen wissen möchten, da drüben steht die Expertin.“ Wollte aber niemand was wissen. Ich schiebe das auf den fortgeschrittenen Zeitpunkt der Führung. Ist klar.
Mein Blogeintrag zu „Kunst und Leben“ hat es übrigens in unseren digitalen Pressespiegel geschafft, und mein Beitrag zu den Autobahnen liegt gerade auf dem analogen rum.
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Gestern außerdem noch eine Speed-Führung durch einen Teil des Blauen Reiter bekommen und zwar von einer der Restauratorinnen im Haus, aus Gründen, wie es so schön heißt. Auch hier hätte ich stundenlang zuhören können. Ich freue mich immer so sehr über Nerdwissen, aus dem dann hoffentlich ein Text wird, der die Leser und Leserinnen so begeistert wie mich als Schreibende.
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Nebenbei im Home Office latent an einem zweiten Job weitergearbeitet, der theoretisch Ende April losgeht, für den ich aber immer noch keinen Vertrag habe. Ich habe eine wissenschaftliche Mitarbeiterin, aber nichts Schriftliches. Daher ist meine Bereitschaft, schon richtig viel Energie in die Vorbereitung zu stecken, auch eher gleich null. Ich hoffe, das rächt sich nicht in ein paar Wochen.
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Ich mag Asiashops ja auch deshalb gerne, weil ihre Packungsgrößen meinen Essgewohnheiten entsprechen.
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Sonntagsfrühstück bei spontanem Apfelkuchen. Natürlich auf Omis Blümchengeschirr.